In den Wojewodschaften Lubuskie (Lebus) und Zachodniopomorskie (Westpommern) bewegte sich eine Exkursion der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin. Vom 7.-10. Juni wurden Orte in der Neumark aufgesucht, jener alten brandenburgischen Landschaft direkt nördlich von Warthe (Warta) und Netze (Noteç).
37 Personen, darunter der Vorsitzende Christian Schröter, konnten sich davon überzeugen, dass die wenigen Reste des deutschen Kulturerbes meist gut gehegt, gepflegt und wieder aufgebaut werden (z. B. Quartschen/Chwarszczany, Tamsel/Dåbroszyn, Königsberg/Chojna), dass es viele neue Ideen gibt, die Historisches mit Aktuellem verbinden (z. B. Vietz/Witnica, Marwitz/Marwice), dass mit deutschen Vertriebenen in einer polnischen Großstadt eng zusammengearbeitet wird (Landsberg/Gorzów Wielkopolski) und dass auf die mittelalterliche polnische Geschichte dieser Region mit Denkmälern und in Museen deutlich Bezug genommen wird (Zehden/Cedynia, Bärwalde/Mieszkowice, Zantoch/Santok). Zbigniew Czarnuch in Witnica und Dåbroszyn, Jacek Jeremicz in Gorzów und Jahnsfelde/Janczewo sowie Witold Pronobis in Marwice bewiesen, indem sie Einblick in ihre Tätigkeitsfelder boten, auf wie völlig verschiedene Art und Weise sich heute die lange deutsche Geschichte dieser Landschaft mit der polnischen Gegenwart verbinden lässt und so die Identität der heutigen Bewohner mit ihrer Umgebung gestärkt wird, ohne die Erinnerung der deutschen Besucher an das Gewesene zu vernachlässigen. Vielleicht wird es in Zeiten des Klimawandels demnächst wieder gelingen, in der Umgebung von Driesen/Drezdenko Wein anzubauen. Die steilen Südhänge an der Netze laden dazu ein. Ein einheimischer guter Tropfen sollte das polnisch-deutsche Gespräch über Vergangenes, Aktuelles und Zukünftiges zwischen Arnswalde/ Choszczno und Küstrin/Kostrzyn zusätzlich erleichtern. Für das kommende Jahr plant unsere Gesellschaft eine ähnliche Exkursion in das Land Sternberg/Ziemia Torzymska und darüber hinaus.
-GW-