Hoher Respekt für 35 Jahre beharrliche Arbeit
35 Jahre ergeben keinen runden Geburtstag, aber 35 Jahre beharrliche Arbeit an der Aufgabe, Polen und Deutsche zueinander zu bringen, verdienen hohen Respekt. Sie verlangen Beachtung und Würdigung – und sie erlauben sogar, sich selbst ein wenig zu feiern.
Es sind vor allem vier Gründe, die Respekt abnötigen für die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin.
Sie musste sich behaupten und durchsetzen gegen starke Widerstände, zumindest gegen Unwillen und Gleichgültigkeit.
Sie hatte es dabei besonders schwer, weil sie in Berlin arbeitete, der Frontstadt im Kalten Krieg, der Viermächte-Stadt mit beschränkter Bewegungsmöglichkeit und rechtlicher Distanz zur Bundesrepublik.
Sie hatte es mit einem schwierigen Partner zu tun, der gezeichnet war von den Furchtbarkeiten der deutschen Okkupation und der unter kommunistischer, sowjetabhängiger Herrschaft stand.
Sie tat ihre Arbeit nicht unabhängig von den politischen Zeitläuften, das ging nicht. Aber sie tat die Arbeit unbeirrbar davon und verfolgte ihre Ziele, auch wenn die Zeiten schlecht waren. Sie bewahrte damit eine Kontinuität, zu der die Politik in Bonn und Berlin wie in Warschau nicht in der Lage war.
Zum ersten Grund: Der Warschauer Vertrag war 1973 zwar in Kraft, als die Gesellschaft gegründet wurde, aber eine riesige, gut organisierte Opposition stand dagegen: Sie wollte nicht anerkennen, weil sie nicht wahrhaben wollte, dass die Oder-Neiße-Grenze die Westgrenze Polens ist und bleibt.
Gut verständlich war die Haltung derer, deren Heimat östlich der Grenze lag. Sie wehrten sich dagegen, daß ihre Heimat für immer verloren war, und bekämpften alle, die mahnten, man müsse sich damit abfinden. So banal es klingt, man muss erinnern: Für einen Bayern und auch einen Berliner war es leichter zu verzichten als für einen Schlesier oder Ostpreußen.
Weniger, aber auch noch verständlich war der Widerstand Westdeutscher und Westberliner, die am Deutschen Reich hingen, fast ein Viertel des Reichsgebiets war amputiert. Die an deutscher Geschichte hingen: Mit Flucht, Vertreibung und Aussiedlung gingen 700 Jahre deutscher Geschichte im Osten zu Ende, fixiert durch die Grenze an Oder und Neiße. Sie konnten nicht einsehen oder wollten nicht wahrhaben, dass es Hitler war, der all das angerichtet hat. Hitler und nicht erst die Alliierten in Potsdam. Hitler und sein rassenwahnsinniges Gefolge, die mit Ausrottung und Demütigung so viel Hass in Polen erzeugt hatten, dass man dort keine Deutschen mehr dulden wollte und alles Deutsche fürchtete. Die deutsch-nationalen Opponenten wollten nicht hinnehmen, dass es nun einmal so ist in der Geschichte: Wer andere vergewaltigt, erfährt als Antwort dann selbst Gewalt. Der Kanzler Brandt fand das richtige Wort, als er den Warschauer Vertrag unterzeichnete: „Meine Regierung nimmt die Ergebnisse der Geschichte an". Sie hier im Saal wissen das alles. Ich erinnere daran, um, die Leistung derer zu zeigen, die sich von vor 35 Jahren um Verständnis für Polen und damit um Verständigung mit Polen bemühten.
Dabei hatten sie auch mit einem alten Problem zu tun, von dem keiner sprach, das manche aber nutzten durch halb versteckte Andeutungen. Ost-West-Gefälle nannte man es früher: Russen sahen neidisch auf Polen, Polen auf Deutsche, Deutsche auf Franzosen, weil es denen im Westen meist, aber nicht immer, besser ging; sie waren oder schienen sozialökonomisch weiter entwickelt. Was dann zu der umgekehrten Reihe führte: Franzosen nahmen die Deutschen nicht für voll, Deutsche die Polen nicht und Polen die Russen nicht. Ressentiment jeweils auf der einen Seite, Arroganz auf der anderen. Damit haben wir noch heute zu tun, darin steckt mehr Zündstoff, als die Pragmatiker und Technokraten meinen, die in Zahlen und Quantitäten denken.
Keinerlei Verständnis verdienten die Parteistrategen, die mit der Grenzfrage Stimmung machten, um Stimmen zu bekommen oder zu halten. Kein Verständnis auch für die Rechts- und Wortverdreher, die aber nicht ohne Wirkung arbeiteten. Sie kehrten Inhalt, Sinn und Zweck des Warschauer Vertrags ins Gegenteil, nicht Anerkennung der Grenze, sondern Vorbehalt der Grenzfrage. Herbert Hupka proklamierte „Schlesien ist unser".
Andere versicherten scheinbar treuherzig: Mit dem polnischen Volk würden sie sich gern verständigen, aber das werde ja leider von Kommunisten beherrscht. Wobei vergessen wurde, dass erst Hitlers Krieg, also wir Deutschen dem polnischen Volk die Kommunisten verschafft haben.
Nochmals andere gaben sich besonders korrekt: Wir Deutschen haben so viel das Recht gebrochen, deshalb dürfen wir unser Recht auf die Ostprovinzen nicht aufgeben.
Zur Erinnerung: Bis zum Sommer 1990 ist die polnische Westgrenze von der Bonner Politik in Zweifel gehalten worden. Zwei Minister in Helmut Kohls Kabinett, Zimmermann und Waigel, dehnten die deutsche Frage auf das Land jenseits der Oder und Neiße aus. Der Kanzler selbst vermied letzte Klarheit, bis er den Unbelehrbaren in seiner Partei sagen konnte: Wir müssen die Grenze anerkennen, sonst bekommen wir die Vereinigung mit der DDR nicht.
Zum zweiten Grund. Widerstände, Hemmnisse, gezielte Zweideutigkeiten – die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin hatte es mit alledem schwerer, weil sie in Berlin arbeitete. Der Westteil Berlins war und empfand sich als eine Insel im riesigen roten Meer, das von der Elbe bis ans Gelbe Meer reichte. Die Westberliner waren gegen alles, was rot war, verabscheuten oder misstrauten allem, was kommunistisch regiert wurde. Das traf auch Polen. Nicht bei den Einsichtigen, aber bei vielen. Ich zitiere Christian Schröter:
Die gerade gegründete Gesellschaft hatte es im damaligen West-Berlin sichtlich schwer, in der Atmosphäre des Kalten Krieges mit ihrem Anliegen in einer Stadt, in der der Ost-West-Gegensatz besonders deutlich wurde, bemerkbar zu machen und dafür Sympathien in der Bevölkerung ernten.
Schröter verweist auch auf den Vier-Mächte-Status ganz Berlins, der die Berliner Gesellschaft daran hinderte, sich so frei zu bewegen wie die Gesellschaften im Bundesgebiet. Nur ein Beispiel:
Erst über einen Beobachter-Status mussten sich die Berliner zur vollen Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Deutsch-Polnische Verständigung heranarbeiten. West-Berlin war nicht volles Bundesland. Anders als die westdeutschen Gesellschaften musste die Berliner Gesellschaft mit einer Aufgabe fertig werden, die die Bundesdeutschen nicht kannten: die Vereinigung mit Ostberliner Polenfreunden. Das war Bereicherung, aber sicher auch nicht ganz einfach.
Entschädigt wurden die Berliner durch die Hauptstadt Berlin. Hier sammelten sich bald andere und bundesweite Organisationen, die ebenfalls Verständigung mit Polen zum Ziel hatten. Das gab neuen Schwung, neue Möglichkeiten und auch neue Mitglieder.
Zum dritten Grund: Die Polen waren vor 35 Jahren ein schwie-rigerer Partner als heute. Damals lebten und bestimmten die Generationen die Krieg und Okkupation erlitten hatten. Die Wunden waren noch nicht verheilt, die Erinnerung noch frisch. Damals war es für viele Polen eine Frage, ob man sich überhaupt mit Deutschen einlassen dürfe, geschweige denn Verträge mit ihnen schließen. Nach der Unterzeichnung des Warschauer Vertrages 1970 schickte die Regierung Redner ins Land, um zu erklären, weshalb man mit den Deutschen wieder ein normales Verhältnis brauche. Wohlbemerkt nur ein normales Verhältnis! Der Zweck des Warschauer Vertrages hieß nicht Normalisierung, sondern Grundlagen für eine Normalisierung.
Und erst wenn die erreicht sei, könne man weitergehen zu Verständigung und später zu Versöhnung. Die drei Stufen sind nie definiert worden, doch sie zeigen die Tiefe und die Breite der Kluft, die zu überbrücken war. Deutsche Politiker, die nach Warschau kamen und da forsch von Versöhnung sprachen, wunderten sich, wenn Sie auf Zurückhaltung stießen. Aber auch das Gegenteil überzeugte nicht. Bei einer Veranstaltung Ende der siebziger Jahre konnten sich die deutschen Teilnehmer nicht genug tun an Zerknirschung, Verzweiflung und Bußebekundungen. Ein polnischer Kameramann sprach schließlich halblaut vor sich hin: „Noch ne Viertelstunde so weiter, und ab 19.15 wird zurückgeküsst“.
Auch als das Wichtigste getan, die Grenze vertraglich bestätigt war, trat keineswegs Ruhe ein, neue Konflikte meldeten sich. Nachdem die Polen sogar als Nation in Frage gestellt worden waren, sollten in Polen nur noch Polen leben. Dass es noch eine deutsche Minderheit gab, stritt Warschau rigoros ab. Danach gab es Jahre lang ein ermüdendes peinliches Gefeilsche um Zahlen, Zahlen der Deutschen und Zahlen der D-Mark, mit denen ihre Ausreise erkauft wurde.
Zu den Sachproblemen kamen die politisch-persönlichen. Wie in der Bundesrepublik gab es in Polen zwei Richtungen. Die Einsichtigen erkannten, dass Verständigung nötig und nützlich war, die Nationalisten stemmten sich mit aller Kraft gegen jede Annäherung, Verhandlung und Vereinbarung. Und da im Hintergrund auch noch Moskau eine Rolle spielte, war meistens schwer zu beurteilen, welche Richtung gerade die Oberhand hatte, was also möglich war und was nicht. Über Nacht konnte sich die Szene verdunkeln oder auch erhellen. Schließlich war die Deutschen-Politik Warschaus auch innenpolitisch bedingt. Wenn es schwierig wurde für die Führung, nutzte sie den Deutschen-Schreck, um das Land zusammenzuhalten, die eigene Herrschaft zu sichern und das Bündnis mit der Sowjetunion zu rechtfertigen: Allein Moskau schützt uns vor den Deutschen.
Ich habe so viel von den alten Zeiten gesprochen, weil dort das besondere Verdienst der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin liegt. Heute gehört es zum guten Ton, sich um gute Beziehungen zu unserem nahen Nachbarn im Osten zu bemühen, zumindest davon zu reden. Aber 1973, als die Gesellschaft hier anfing, war das ganz anders, Damals ging es für die Polen um ihre Existenz, die Grenzfrage war für den „Staat auf Rädern” eine Existenzfrage. Und für die Deutschen ging es um eine Kernfrage der Nation: Nach dem Verlust des ganzen deutschen Ostens war Deutschland nicht mehr, was es vorher war. Wie Polen war auch Deutschland nach Westen verschoben. Heute geht es zwischen Polen und Deutschland um gute Nachbarschaft im weitesten Sinne. Das ist viel und auch immer noch schwierig, aber unendlich weniger an Schwierigkeiten als damals, als noch der Kalte Krieg hineinwirkte und oft auch die lösbaren Probleme unlösbar machte.
Die Jahre deutscher Bemühungen um Polen, die wir hier heute feiern, korrigieren ein falsches Geschichtsbild, das sich weit durchgesetzt hat. Auf diesem Bild sieht man Helmut Kohl und Tadeusz Mazowiecki vereint mit dem Grenzanerkennungsvertrag 1990 und dann mit dem Nachbarschafts- und Kooperationsvertrag 1991. Nach diesem Bild hat es zwischen Deutschen und Polen erst 1990 angefangen; erst seitdem, so scheint es, geschieht ernstlich etwas zur Überwindung der historischen Lasten und Annäherung der Völker.
Diese Darstellung ist falsch. Die Basis für einen Neubeginn zwischen Deutschen und Polen, die vertragliche Hinnahme der Oder-Neiße-Grenze, wurde 1970 gelegt, 1990 holten CDU und CSU nur nach, was 20 Jahre vorher SPD und FDP bereits vollzogen hatten.
Der Mann, der den Mut aufbrachte, gegen die Mehrheitsmeinung im Lande die Grenze anzuerkennen, hieß Willy Brandt. Helmut Kohl zog erst 1990 nach, als er eine nationale Begründung, die Wiedervereinigung, hatte für den nationalen Verzicht auf die Ostgebiete.
Teils ähnlich, teils anders war es auf der polnischen Seite. Der Mann, der die polnische Westgrenze vertraglich sicherte, hieß Wladislaw Gomulka. Tadeusz Mazowiecki hätte das gern auch schon 1970 getan. Er beklagte sich damals, am Unterzeichnungstag des Warschauer Vertrages, bei mir: Das katholische Polen, für das er als Sejm-Abgeordneter sprach, habe die Verständigung mit den Westdeutschen begonnen, dann habe sich die Partei der Sache angenommen und den Erfolg eingeheimst. So war es auch. Der Brief der polnischen Bischöfe „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ wurde schon 1965 geschrieben. Kurz davor war die Evangelische Denkschrift in der Bundesrepublik entstanden.
Die Jahre 1989/90 bilden eine tiefe Zäsur: Seitdem ist vieles anders und fast alles leichter. Diese Gesellschaft hier ist nicht erst 1993 gegründet worden, nach Helmut Kohls Verträgen, sondern schon 1973, als alles noch ganz mühsam war. Wie viele andere Engagierte sorgte sie dafür, daß man 1990 nicht bei Null anfangen musste, sondern schon ein solides Fundament hatte, auf dem man aufbauen konnte.
Damit bin ich beim 4. Grund meiner Respektbekundungsreihe: Er zeigt, worin dieses Fundament bestand und wer es schuf. Annäherung zwischen verfeindeten Völkern kann von oben betrieben werden und von unten. Beides ist erforderlich. Die Politik muss Tore öffnen, aber dann muss es Leute geben, die durch die Tore hindurch gehen ins andere Land und dort von Mensch zu Mensch, von Gesellschaft zu Gesellschaft, von Kollegen zu Kollegen Gespräche und Gemeinsamkeiten suchen. Der Mut und das Geschick der Politiker schaffen die Voraussetzungen, aber das Wesentliche geschieht jenseits der Politik. Zwischen Polen und der Bundesrepublik begann das Mitte der siebziger Jahre.
Nicht nur die Wirtschaft beider Seiten fand zueinander. Kirchen, Universitäten, auch Schulen, Rundfunksender, versöhnungswillige Landsmannschaften, Schriftsteller, Theaterleute, Musiker suchten Wege zu den Institutionen, Kollegen, Glaubensbrüdern und Gesinnungsfreunden auf der anderen Seite. Professoren einigten sich, oft nach harten Auseinandersetzungen, auf Empfehlungen, wie die Nationalismen aus den Schulbüchern gebracht werden sollten. Die scharfe Kritik, die sie in ihren Ländern erhielten, bewies, dass sie gute Arbeit geleistet hatten.
Ende 1982 erschien ein Buch von 280 Seiten, das an „kultureller Zusammenarbeit” registrierte, was feststellbar war, und das war, keineswegs alles, wie der Herausgeber Winfried Lipscher betonte:
Schon Ende der siebziger Jahre hatten die Warschauer Behörden den Überblick verloren, was sich da jenseits staatlicher Aufsicht zwischen Polen und Westdeutschen abspielte.
Was die unpolitischen Beziehungen und Verknüpfungen zwischen Polen und Deutschen politisch bewirkten, lässt sich nicht messen. Leidlich sicher scheint mir zu sein: Das Verbindungsnetz, das da entstand, hat sehr geholfen, die politischen Wechselfälle zu überstehen. Was unten sich entwickelte, erwies sich als beständiger, zuverlässiger, solider als vieles, das oben unternommen wurde. Der Warschauer Arzt, dar 1973 meine Kinder nicht nur behandelte, sondern zu seinen Kindern einlud, um ihnen zu zeigen, dass Deutsche nicht Hörner an den Schläfen trugen, hat mir mehr Zuversicht gegeben als manche gutgemeinte Staatsaktion.
Die Arbeit von unten ist auch künftig weiter nötig. Auch wo man einander nahe gekommen ist, muß die Nähe bewahrt werden. Politik kann sie stören, manchmal sogar zerstören. Die Probe, was stärker ist, haben wir in den letzten Jahren erfahren: Ist der normale, entspannte, von der Vergangenheit immer weniger beeinträchtigte Umgang zwischen Polen und Deutschen schon zur sicheren Tatsache geworden, fast unabhängig von den politischen Wechseln ? Oder kann da manches wieder kaputt gehen? Die politischen Gefahren bestehen weniger in irgendwelchen Interessengegensätzen, bedrohlich sind die alten bösen Gefühle, die schnell wieder geweckt werden können: Der deutsche Hochmut, der die Polen nicht für voll nimmt und an die Demütigungen der Hitler-Jahre erinnert. Die polnische Neigung zur Extravaganz, die Weigerung, es ebenso zu machen wie die anderen und sich an- und einzupassen in Europa. Die letzten Tage haben einen der brisantesten Unterschiede wieder mobilisiert, die historisch wohl begründete Angst der Polen vor den Russen. Die Deutschen fürchten von Moskau auch im äußersten Fall nicht mehr als ein erpresserisches Auf- und Zudrehen des Gashahns, die Polen fürchten, das die Russen marschieren. Der Unterschied reicht so tief in die Vergangenheit und ist daher so elementar, daß man sich Sorgen machen muss um das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.
Die Folgerung für die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin wie für alle Freunde Polens ergibt sich von selbst: Weitermachen! Noch mehr Weitermachen, weil die Zeiten schwieriger werden. Dabei können wir uns noch an Zeiten erinnern, die viel härter waren, besonders die Jahre des Kriegsrechts in Polen, die wir aber besser überstanden haben, als die politische Lage zu erlauben schien. Das gilt, glaube ich, auch, obwohl die Gesellschaft hier Mitglieder verlor.
Wir können auf dreierlei vertrauen. Auf die Jungen, die freier sind von den Schrecken der Geschichte. Auf die Kraft der Normalität, die erreicht ist im deutsch-polnischen Umgang unten. Auf die praktische Vernunft des normalen Menschen. Die Völker sind nicht immer klüger als die Politik – oft sind sie es aber doch.