- Zum einen war dies bereits die zehnte Vernissage seit dem Beginn der ereignisreichen Wanderung der Ausstellung durch Deutschland im Sommer 2018.
- Zum anderen war Władysław Bartoszewski zu seinen Lebzeiten selbst mit dem Präsentationsort eng verbunden – als häufiger Gast des DPI von seinem ersten Besuch im Jahre 1981 bis zum feierlichen 30. Jubiläum dieser wichtigen Kulturinstitution im November 2010 (damals besuchte er das Institut an der Seite des polnischen Präsidenten Bronisław Komorowski).
- Und schließlich – im Rahmen der Vernissage erfolgte auch die Premiere des neuen, dritten Ausstellungsteils „Kulturdialog“ über die Bekanntschaft, Zusammenarbeit und Parallelen in den Biografien von Władysław Bartoszewski und Karl Dedecius, dem Gründer und ersten langjährigen Direktor (zwischen 1980 und 1997) des Deutschen Polen-Instituts.
Der offizielle Teil der Veranstaltung fand im Karl-Dedecius-Saal und wurde von dem DPI-Direktor, Dr. Peter Oliver Loew eröffnet. Der aus Warschau angereiste Kurator Marcin Barcz (ehem. Berater in der polnischen Pemierministerkanzlei, gegenwärtig Mitglied im Rat der Auschwitz-Birkenau Stiftung) präsentierte danach in seinem Vortrag die inhaltliche Einführung in die Ausstellung und erinnerte anhand von Bildern an ausgewählte Elemente der Biografie Władysław Bartoszewskis. Dr. Ilona Czechowska (Europa-Universität Viadrina) stellte den Veranstaltungsgästen den neuen Teil der Ausstellung vor – vier mit zahlreichen Fotos und Dokumenten illustrierte Tafeln über prägende Jugendjahre und dramatische Kriegserfahrungen von Karl Dedecius und Władysław Bartoszewski, über ihre Kontakte in der Nachkriegszeit, gemeinsam erhaltene Preise sowie über ihren Nachlass, aufbewahrt von der Karl Dedecius Stiftung in Frankfurt (Oder) und von der Ossoliński-Nationalbibliothek in Wrocław. Die Entstehung des neuen Ausstellungsteils ist eben der erfolgreichen Zusammenarbeit dieser beiden Institutionen in Kooperation mit der Bartoszewski-Initiative der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin mit finanzieller Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zu verdanken.
Die Ausstellungskoordinatorin Anita Baranowska-Koch sprach abschließend über weitere Pläne, vorgesehene Bildungsprojekte und Ausstellungsorte im Jahre 2020.
Unter den Gästen befanden sich Vertreter der Dedecius-Familie, Freunde des Deutschen Polen-Instituts und zahlreiche Bürger Darmstadts mit Interesse am deutsch-polnischen Kulturaustausch. Die gemeinsame Besichtigung der Ausstellung mit ihren Kuratoren Marcin Barcz und Ilona Czechowska gab Anlass zu langen Gesprächen und zum belebten Gedankenaustausch.
Die Schlüsselrolle bei der Vorbereitung und Präsentation der Ausstellung spielten Mitarbeiter des DPI: Manfred Mack und Ulli Emig. Für die Fotodokumentation sorgte Grzegorz Litynski.
Im Deutschen Polen-Institut ist die Ausstellung bis 16. Januar zu besichtigen – an diesem Tag findet die Finissage mit anschließendem Panelgespräch und einer Filmvorführung („Der Brückenbauer“ von Zofia Kunert) statt.