Auf Einladung der Stadtverwaltung Sopot und der zivilgesellschaftlichen Initiative „Warto być przyzwoitym – Es lohnt sich, anständig zu sein“ hatten Christian Schröter als Vorsitzender der DPG Berlin und Anita Baranowska-Koch, Gründerin der Bartoszewski-Initiative, an der Denkmalseinweihung teilgenommen und wohnten später einer Diskussionsrunde zum Thema „Der Anstand und seine Abwesenheit in der polnischen Politik“ mit den prominenten Politikern Aleksander Kwaśniewski, Bronisław Komorowski und Małgorzata Kidawa-Błońska bei.
Einen guten Einblick in die Ereignisse dieses Tages vermittelt der Bericht aus einer der letzten Online-Ausgaben des Forum DIALOG.
Unsere Delegation konnte bei dieser Gelegenheit mit vielen polnischen Politikern und Persönlichkeiten sowie Bürgern aus der Dreistadt an der Ostsee sprechen. Dabei fand das DIALOG-Heft mit der Titelgeschichte über Bartoszewski sowie die Broschüre über die Wanderausstellung durch Deutschland großen Zuspruch. Es wurde viel über den Erfolg des Ausstellung-Projektes in Deutschland mit der polnischen Politprominenz gesprochen.
Der Platz vor dem Sopoter Bahnhof mit dem Denkmal seines Ehrenbürgers bot der Opposition des Landes die Gelegeheit, sich an einem Ort in Polen demonstrativ zu versammeln. Fast alles was Rang und Namen hatte, war bei der Enthüllung und anschließenden Einweihung des Denkmals dabei.
Zu ihnen gehörten Politiker wie die früheren polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski und Bronisław Komorowski, der frühere Ministerpräsident Polens und Ex-EU-Ratspräsident Donald Tusk und der ehemalige polnische Außenminister Radosław Sikorski. Gewissermaßen als Gastgeber waren die beiden Stadtpräsidenten von Sopot und Gdańsk, Jacek Karnowski und Aleksandra Dulkiewicz anwesend. Sogar Senatsmarschall Tomasz Grodzki und der stellvertretende Senatsmarschall Bogdan Borusewicz waren nach Sopot gekommen. Małgorzata Kidawa-Błońska ließ es sich als stellvertretende Sejmmarschallin nicht nehmen, bei dieser Ehrung für Bartoszewski an ebenfalls dabei zu sein. Aus Warschau war außerdem der Beauftragte für Bürgerrechte Adam Bodnar angereist.
Zu weiteren besonderen Gästen zählten der Historiker Władysław Teofil Bartoszewski, Sohn von W. Bartoszewski, und von deutscher Seite Cornelia Pieper, die deutsche Generalkonsulin in Danzig.
Das Denkmal von Wladyslaw Bartoszewski mit dem markanten Schriftzug „Es lohnt sich, anständig zu sein“ beeindruckte viele Besucher der Veranstaltung und die zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürger aus der „Dreistadt“. Das Standbild mit seiner ausgestreckten Hand unterstrich die Dialogbereitschaft des großen polnischen Politikers und engagierten Europäers. Die Statue wurde geschaffen von dem bekannten Bildhauer Jacek Kiciński.
Es war zudem eine lang nicht gekannte Aufbruchstimmung in der Luft zu spüren, die man bei früheren Besuchen in Polen nicht so wahrnehmen konnte. Es mag vielleicht daran gelegen haben, dass der PO-Kandidat Rafał Trzaskowski zur gleichen Zeit in einer atemberaubenden Aufholjagd um das Präsidentenamt seinem Kontrahenten dicht auf den Fersen war.
So fuhren wir mit vielen positiven Eindrücken wieder zurück nach Berlin. Auch die Gäste aus der Partnerstadt Ratzeburg in Schleswig-Holstein waren beeindruckt von ihrem Besuch in Sopot. Sie wollen zukünftig für engere kulturelle und politische Verbindungen nach Polen sorgen, unsere Bartoszewski-Ausstellung zeigen und setzen dabei auf unsere Erfahrungen.
Es wird nach der Sommerpause – Corona hin oder her! – entweder zu einer Video-Konferenz oder einem Live-Treffen eingeladen, um sich in größerer Korona1 endlich wiederzusehen!
Bleiben Sie bis dahin gesund und zuversichtlich!
Mit freundlichen Grüßen
PS: Noch etwas Berichtenswertes aus der „unendlichen Geschichte“ der W.-Bartoszewski-Ausstellung: wir können wieder drei neue Standorte ankündigen!
Am 04.08.20 eröffnen wir im nächsten Ausstellungsort Weimar, am 04.09.20 in Cottbus und am 25.09.20 in Potsdam, immer unter dem Motto „Es lohnt sich, anständig zu sein!“
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Laut Duden bedeutet der Begriff „Korona“ im positiven Sinne soviel wie „fröhliche Runde“ und „Zuhörerkreis“. ↩︎