Die Musikwissenschaftlerin stand 50 Jahre lang zusammen mit ihrem Mann Witold an der Spitze der von ihnen beiden gegründeten „Szczygiełki“-Chöre in Poniatowa und des Ensembles „Scholares minores pro Musica Aniqua“ für Alte Musik. Die Ensembles feierten viele Erfolge in unzähligen Auftritten in der ganzen Welt und sind das kulturelle Markenzeichen der kleinen Stadt in der Nähe von Lublin. In einem Nachruf auf der Homepage der Musikschule heißt es über Danuta: „Sie war Kopf und Herz jedes Projekts, jedes Konzerts und jeder internationalen Tournee.“
Wer je die Gelegenheit hatte, in Poniatowa oder im Ausland ein Konzert der Ensembles zu erleben, der hat erfahren, wie sehr das stimmte. Sie kümmerte sich um die Abläufe und um die Belange jedes der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Und gelegentlich bremste sie freundlich auch ihren Mann Witold, wenn dieser zwischen den Musikstücken mal wieder zu lange redete.
Zusammen mit Witold war Danuta auch eine wichtige Freundin der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und der Städtepartnerschaft mit dem Berliner Bezirk Steglitz (heute Steglitz-Zehlendorf). Über einen Auftritt der „Scholares“ im November 1986 in Berlin kamen die ersten Kontakte zustande, die im Jahr 1993 zur offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Steglitz und den drei polnischen Städten Poniatowa, Kazimierz Dolny und Nałęczów führten. Bei einem der letzten Besuche einer offiziellen Bezirksamtsdelegation in Poniatowa im Sommer 2022 bewirtete das Ehepaar Danielewicz die Berliner Gäste auch privat in ihrem Haus.
Noch einmal aus dem schon erwähnten Nachruf: „Danusia hatte eine außergewöhnliche Begabung für die Arbeit mit jungen Menschen. Sie verstand es, ihnen Leidenschaft für Musik, Sensibilität, Disziplin und Gemeinschaftssinn zu vermitteln. (…) Viele Menschen haben ihr ihren Lebensweg verdankt, und viele verdanken ihr ihre Freundschaften, erfolge und sogar ihre Wahl einer musikalischen Karriere.“
In diesem Jahr feierten die „Scholares“ und die „Szczygiełki“-Chöre ihr fünfzigjähriges Bestehen mit zahlreichen Konzerten in Poniatowa und Lublin. Und Danuta war mitten unter ihnen. Jetzt hinterlässt ihr Tod eine große Lücke. Aber – noch ein letztes Mal der schon zitierte Nachruf:
„Wir glauben, dass jeder Klang der Musik, der in den Mauern der Szczygiełki widerhallt, ein Stück ihrer Anwesenheit in sich trägt.“
Michael Karnetzki
Co-Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V.
