Mural über den Warschauer Aufstand in Berlin
Beyond Walls – Bridging Histories
Das Wandbild entstand an der Wand des Jugendamtsgebäudes im Bezirk Treptow-Köpenick, die genaue Adresse lautet: Groß-Berliner Damm 154, 12489 Berlin. Es kann rund um die Uhr besichtigt werden, der Zugang ist einfach.
Das Wandgemälde ist das erste permanente Gedenken an den Warschauer Aufstand auf deutschem Boden und ein kraftvolles Symbol für Freiheit, Widerstand und interkulturellen Dialog. Es ist über 5 Meter hoch und etwa 14,5 Meter breit. Zentrales Element sind die Armbinden der Aufständischen, inspiriert durch den Besuch im Warschauer Aufstandsmuseum. Farben von verblichenem Rot bis Pfirsichfarben, kombiniert mit Weiß, Hellgelb und Cremefarben, bilden den unteren Teil des Kunstwerks. Diese Farben der Armbinden sind eine Anspielung auf die Farben der polnischen Flagge, jedoch nutzten die Aufständischen aufgrund begrenzter Ressourcen, die Materialien, die verfügbar waren. Jede Armbinde ist somit ein Symbol für eine bestimmte Person – ein Individuum des Aufstands. Hinter jeder Armbinde steht eine Geschichte, steht ein Mensch.
Auf der Wand formen die Armbinden geometrische Muster, die wie Ziegelsteine das Fundament für die Schrift am oberen Ende des Wandgemäldes bilden. Dass die Armbinden zusammen ein einheitliches Muster ergeben, symbolisiert die Vereinigung der Gruppe für eine gemeinsame Sache. Das Muster erinnert zudem an den Wiederaufbau sowohl der Stadt als auch der Beziehungen, indem kleine Ziegel aus Armbinden – Menschen – Geschichten geschaffen werden. Es baut Brücken über die schwierige Vergangenheit und die Grenzen hinweg.
Über dem wiederkehrenden Muster steht die Aufschrift „DER WARSCHAUER AUFSTAND“ in dunklem Blau, kontrastierend auf weißem Hintergrund. Hinter den Buchstaben, die sich oberhalb der oberen Fensterlinie des ersten Stockwerks befinden, verbergen sich starke Emotionen der Jugendlichen. In den Umrissen von „DER WARSCHAUER AUFSTAND“ sind die Gesichter aus den Illustrationen von Maria Bicul zu sehen, die während der Workshops in Warschau entstanden. Die illustrierten Gesichter sollen stellvertretend die gemischten Gefühle hinter den Personen und Geschichten des Warschauer Aufstandes darstellen. Wichtig ist, dass uns aus dem Inneren der Buchstaben die Augen der Aufständischen ansehen.
08.07.2024
Die offizielle Enthüllung des Wandbildes fand am 8. Juli 2024 in Anwesenheit von Anita Baranowska-Koch (DPGB), Oliver Igel (Bezirksbürgermeister von Treptow Köpenick), Dariusz Pawłoś (polnischer Botschafter in Berlin), Sonja Eichmann (Beauftragte für EU und Städtepartnerschaften, Bezirk Treptow-Köpenick), Maria Michoń (künstlerische Leiterin des Projekts), Piotr Ostrowski (Sohn eines Warschauer Aufständischen) und Vertretern von Partnerinstitutionen statt.
09.07.2024
