Alphabet der polnischen Wunder. Ein Wörterbuch
von Stefanie Peter (Hg.)
Wissen Sie, warum die Straßenbahnen in Krakau Helmuty heißen? Warum die Pampers Schlüsselpositionen in den öffentlich-rechtlichen Medien bekleiden und Dresiarzy, Trainingsanzugträger, als Protagonisten der polnischen New Economy gelten? Wissen Sie noch, was das Wunder an der Weichsel war? Was sich in Katýn und Jedwabne abspielte? Was es mit den Kresy, dem Handkuß und der Westerplatte auf sich hat? Warum der polnische Jazz so intellektuell, der Berlin-Warszawa-Express so beliebt und der Club der polnischen Versager so erfolgreich ist?
Von Kunst, Literatur und Musik über Architektur, Ökonomie bis zur Naturgeschichte versammelt das Glossar politisches, alltagsethnologisches und popkulturelles Wissen von Polen. Brocken einer Sprache, die sich im Prozeß der Verwestlichung erst bildete, finden sich zwischen Topoi der polnischen Geschichte, die bis heute prägend sind: Adler und Kseroboj, Klempner und Lumpex, Disco Polo und Vertriebene, Lustracja und Preußen. Das »Alphabet der polnischen Wunder«, von A wie Adel bis Z wie Zwillinge), versteht sich als Beitrag zu einer Inventarisierung des europäischen Unbewußten.
Die 130 Mini-Essays deutscher und polnischer Autoren, von drei Zeilen bis drei Seiten Länge, wirken mit Witz und Kurzweiligkeit unserem Unwissen entgegen. Ordnung in das Sammelsurium aus Patriotischem und Idiotischem, Archaischem und Utopischem, Alltäglichem und Entlegenem bringt Maciej Sienczyk, der ein vielseitiges junges Ausnahmetalent unter den polnischen Künstlern und einer der bekanntesten Comiczeichner Polens.
© Suhrkamp Verlag GmbH und Co. KG
Suhrkamp Verlag
328 Seiten, Illustriert von Maciej Sienczyk. Eine Publikation in Zusammenarbeit mit Büro Kopernikus – ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes. Gebunden, Erscheinungsdatum: 01.10.2007 – 24,80 Euro
ISBN 978-3-518-41933-5
27.10.2007