Vom Gestern erzählen, um das Heute zu bauen

von Marcin Barcz (Ed.)

Im November 2020 fand an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) ein Online-Symposium unter dem Motto „Brücken Bauen“ statt. Die meisten Referentinnen und Referenten nutzten jetzt die Gelegenheit, um ihre Beiträge in vorliegenden Kapiteln erheblich zu erweitern. Vor allem waren sie um eines bemüht: stets auf die Aktualität des intellektuellen Erbes von Bartoszewski im heutigen Europa hinzuweisen.

Władysław Bartoszewski wird oft als Historiker bezeichnet, dabei war er viel mehr: einerseits unterscheiden sich – wie Prof. Robert Traba in seinem Aufsatz bemerkt – seine Erzählungen über die Vergangenheit von der klassischen Geschichtsschreibung, andererseits versuchte er stets, auf das immer noch Aktuelle der Geschichte hinzuweisen oder – wie es Botschafter Marek Prawda formuliert: „Aus dem Alten heraus Neues zu erzählen“. Mit seinem Erzählen erschafft Bartoszewski eine verbindende kulturelle, emotionale Instanz, die Menschen verschiedener Kultur- oder auch Weltanschauungskreise erst die Verständigung ermöglicht – darauf macht Elżbieta Sobótka, frühere Generalkonsulin Polens aufmerksam.

Dies sind nur einige Namen von Autorinnen und Autoren, deren Beiträge im vorliegenden Band präsentiert werden. Sie finden hier auch Erinnerungen an die Begegnungen mit Władysław Bartoszewski von Cornelia Pieper, Prof. Gesine Schwan, Rüdiger von Fritsch und Andrzej Krawczyk. Und wer mit Bartoszewskis Biografie nicht wirklich vertraut ist, dem ist in erster Linie die Lektüre der Beiträge von Prof. Andrzej Friszke und Dr. Małgorzata Preisner-Stokłosa zu empfehlen. Über den wichtigen und aktuellen Nachlass von Władysław Bartoszewski – die von ihm mitbegründete Auschwitz-Birkenau-Stiftung – schreibt Wojciech Soczewica, jetziger Stiftungsleiter.

Eine Publikation der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin, 2021
DOI: 10.6084/m9.figshare.13725931

Weitere Informationen

• Vom Gestern erzählen, um das Heute zu bauen (PDF, 25,7 MB)

Veranstaltungen

• 26.11.2020 14.00 Uhr: Symposium Brücken bauen

24.04.2021