Mehr Kunst als Welt
Ausstellung,
Berlin, Gutshaus Steglitz
Vom 9. November bis zum 10. Dezember 2006 ist die Ausstellung „Mehr Kunst als Welt … Die Künstlerkolonie in Kazimierz Dolny 1900-1939“ im Gutshaus Steglitz zu sehen.
Die Ausstellung, die Im Rahmen von „Spotkanie 2006 – Deutsch-Polnische Kulturtage“ erstmalig gezeigt wird, ist eine einmalige Präsentation von polnischer Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts. 100 Gemälde und Grafiken aus der Sammlung des Muzeum Nadwiślańskie (Museum an der Weichsel) in Kazimierz Dolny von Künstlerinnen und Künstler der „Künstlerkolonie Kazimierz Dolny“ sind erstmalig außerhalb Polens im Gutshaus Steglitz zu sehen. Die Künstlerkolonie Kazimierz Dolny ist in ihrer überregionalen Bedeutung mit dem Künstlerdorf Worpswede bei Bremen vergleichbar.
Warum nun gerade im Bezirk Steglitz-Zehlendorf? Mit Kazimierz Dolny, dem malerischen Renaissance-Städtchen an der mittleren Weichsel verbindet den Bezirk seit 1993 eine Städtepartnerschaft.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und des Muzeum Nadwiślańskie in Kazimierz Dolny. Seit ungefähr zwei Jahren haben sich Akteure der Berliner Gesellschaft bemüht, die einzigartige Sammlung nach Berlin zu holen. Durch eine kräftige finanzielle Unterstützung von polnischer und deutscher Seite wurde es nun möglich, diese Ausstellung erstmalig in dieser Form in Deutschland zu präsentieren. Eine beeindruckende Dokumentation ist der zweisprachige Katalog, der neben der Entstehungsgeschichte der Künstlerkolonie alle Biographien der in der Ausstellung vorgestellten Künstlerinnen und Künstler enthält. Unter ihnen befinden sich eine Reihe von jüdische Malerinnen und Maler, die in nur wenigen Fällen der Verfolgung durch die Nazis entkommen konnten. Viele von ihnen wurden erschossen, ermordet oder kamen auf ungeklärte Weise ums Leben.
Die Ausstellung wurde maßgeblich vom Kulturminister Republik Polen und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und steht unter der Schirmherrschaft des polnischen Botschafters in Deutschland, Dr. Marek Prawda. Außerdem haben der Bezirksbürgermeister und die Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf sowie die Berliner Schering AG und die Millenium Bank in Polen das Projekt zusätzlich finanziell gefördert.