„Von der Trutzburg zur Fluchtburg“ – Zwangsmigration und Zuflucht in Europa
Diskussion,
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10585 Berlin, Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf, Festsaal, Otto-Suhr-Allee 100
Wie verhalten sich und was erleben Menschen während Flucht und Vertreibung? Wie sind der Unwille traditioneller europäischer Einwanderungsländer und die Weigerung Ostmittel-europas (darunter Polens) Flüchtlinge aufzunehmen, zu erklären? Warum zieht es so viele Flüchtlinge vor allem nach Deutschland? Ist Bundeskanzlerin Merkel an allem schuld?
Dr. Jan M. Piskorski, Professor für Vergleichende Geschichte Europas an der Universität Szczecin und Autor des Buches „Die Verjagten. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhundert“, diskutiert mit Dr. Arnd Bauerkämper, Professor für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Freien Universität Berlin, und Harald Löhlein, Leiter der Flüchtlingshilfe beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, über das wieder aktuelle Thema der Flucht und Vertreibung bis in das Europa unserer Tage.
Moderiert wird das Gespräch von Dr. Otto Langels vom Deutschlandfunk.
Mit seinem Einführungsvortrag, der auf den Arbeiten für das Buch „Die Verjagten“ sowie weiterer neuerer Essays zur Migrationsproblematik basiert, versucht der polnische Historiker aus der Geschichte für Migrationen ihre künftige Rolle für Europa zu prognostizieren.
Piskorski geht in seinem Buch vom 20. Jahrhundert als einem Zeitalter der Vertreibungen aus. Er berichtet darin von ethnischen Deportationen während der beiden Weltkriege, sowohl aus historischer wie menschlicher Perspektive. Besonders während des Zweiten Weltkriegs wurden Minderheiten und ganze Volksgruppen zur Flucht gezwungen, massenweise umgesiedelt und millionenfach umgebracht. Nach dem Ende des Kalten Krieges kam es immer wieder zu Wellen von Flucht und Vertreibung. Die letzte erleben wir gerade jetzt, verursacht durch Kriege im Nahen und Mittleren Osten sowie durch Unterdrückung und Armut in Ländern der Dritten Welt.
Prof. Piskorski zeigt große Empathie für Flüchtlinge, warnt aber Europa vor zu viel Naivität. Migranten bedeuten nämlich Probleme, die man im Kauf nehmen und bewältigen muss. Eine Festung Europa gab es in der Vergangenheit nie und wird es auch niemals in der Zukunft geben.
Wir freuen uns auf eine spannende und kontroverse Diskussion und laden Sie herzlich ein!
Verkehrsverbindungen: U- Bhf. Richard-Wagner-Platz (U7) und Bus M 45
Eine Veranstaltung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband Berlin und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin
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