Kulturtour auf polnischen Spuren durch Franken und Bayern
Reise,
Nürnberg, Altomünster, Landsberg am Lech, Andechs, Landshut, Altötting, Burghausen, Schloß Schleißheim und München
Extra im Programm: Exklusive Einladung zur „Landshuter Hochzeit 1475“ am Sonntag (16. Juli)
Zum größten historischen Fest Europas in der Stadt Landshut in Niederbayern laden wir alle unternehmungslustige Mitglieder, Freunde und Förderer der DPG Berlin ein. Neben der Stadt Landshut sind Ausflüge und Fahrten zu weiteren Städten und Orten mit Polenbezug in Bayern und Franken geplant.
Alle vier Jahre pilgern in den Sommermonaten über eine halbe Million Besucher aus dem In- und Ausland in die bayerische Stadt Landshut, um die „Landshuter Hochzeit“, ein historisch belegtes Fest aus dem Jahr 1475, mit zu erleben. Weit über 2.000 Mitwirkende lassen in originalgetreuen Kostümen die prachtvolle Hochzeit der polnischen Prinzessin Hedwig (Jagiellonica), Tochter des polnischen Königs Kasimir/Kazimierz IV. und der Elisabeth von Habsburg mit dem Landshuter Herzogssohn Georg dem Reichen vor einem staunenden Publikum wiederaufleben. Die Hochzeit gilt bis heute als eine der größten des Mittelalters. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin lädt deshalb – wie die Wittelsbacher vor genau 542 Jahren – ein, bei der historisch getreuen Aufführung am Sonntagnachmittag des 16. Juli 2017 dabei zu sein.
Zeitplan
Fr 14.07.2017 | |
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Frühmorgens geht es von Berlin los mit der Bahn nach Nürnberg. |
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Nach dem Mittagessen bewundern wir Werke des deutsch-polnischen Bildhauer Veit Stoß im Germanischen Nationalmuseum und in der Lorenzkirche. |
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Anschließend besichtigen wir den Saal der Nürnberger Prozesse („Memorium“) sowie die zugehörige Ausstellung. |
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Abends besuchen wir noch eine Veranstaltung im Krakauer Haus (Kulturzentrum der Stadt Krakau in Nürnberg). |
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Übernachtung in Nürnberg. |
Sa 15.07.2017 | |
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Am nächsten Morgen Weiterfahrt zum ehemaligen Birgittinnenkloster Altomünster. Dort befinden sich zwei Reliquien aus dem damaligen polnischen Birgittinnenkloster Grodno, die erst im 19. Jahrhundert nach Altomünster kamen. Die Wiedergründung des Klosters im 15. Jh. geht auf das Landshuter Brautpaar zurück. |
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Danach holt uns die jüngste Geschichte ein: Wir fahren zur Europäischen Holocaustgedenkstätte in Landsberg am Lech. Jüdische Häftlinge aus Polen und anderen Ländern Europas wurden in den letzten Kriegsjahren zu mehreren Zehntausenden im Rüstungsprojekt „Ringeltaube“ (Bunkerbauten für die Produktion der „Wunderwaffe“ Me 262, eines neuen Düsenjägers) eingesetzt. Durch die schwere Arbeit sind mehr als 15.000 Männer und Frauen an Entkräftung gestorben. |
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Einen krönenden Abschluss des Tages bildet der Besuch des Klosters Andechs – nicht nur wegen der berühmten Brauerei – sondern vor allem als Geburtsort der späteren Heiligen Hedwig von Schlesien (die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin ist nach ihr benannt!), die wahrscheinlich im zarten Alter von 12 Jahren den polnischen Piasten-Fürsten Heinrich I., den Bärtigen, hier heiratete. |
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Die Übernachtung ist bis Dienstag in der Umgebung von München. |
So 16.07.2017 | |
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Der Tag steht ganz im Zeichen Landshuts und der historischen Hochzeit. |
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Nach einer Stadtführung werden ab 14 Uhr die Reiseteilnehmer als Zuschauer (reservierte Tribünenplätze!) dem historischen „Hochzeitszug“ durch die Alt- und Neustadt beiwohnen. |
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Danach ist Zeit zur freien Verfügung zum Besuch in eigens für das Fest hergerichteten Tavernen und Schankhäusern in der Altstadt und im Zeltlager auf dem Turnierplatz. |
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Gegen Abend Rückfahrt ins Hotel. |
Mo 17.07.2017 | |
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Am vierten Tag geht es zunächst nach Altötting, einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Deutschland (mit Führung). |
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In Burghausen machen wir einen Rundgang durch die längste mittelalterliche Burg der Welt. Die Burg war der Wohnsitz Hedwig Jagiellonicas nach der Landshuter Hochzeit, hier ist sie auch 1502 verstorben. Im Kloster Raitenhaslach, unweit von Burghausen, erinnert eine Gedenktafel an sie (kurzer Besuch). |
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Anschließend Rückfahrt ins Hotel. |
Di 18.07.2017 | |
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Am fünften Tag besuchen wir das Alte Schloss Schleißheim in der Nähe von München. Das dortige Museum beherbergt die "Ökumenische Sammlung Gertrud Weinhold – Das Gottesjahr und seine Feste". Die Berlinerin Gertrud Weinhold (1899–1992) hat auf zahllosen Reisen einen farbenprächtigen Kosmos von Kalenderbräuchen mit ihren Andachtsmitteln in deren konfessioneller Vielfalt weltweit zusammengetragen, darunter auch zahlreiche Objekte aus Polen und Osteuropa. |
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München war um die Jahrhundertwende ein beliebtes Ziel polnischer Künstler. Unter ihnen waren auch Maler, die in der polnischen Malerei des 19. Jahrhunderts heute Rang und Namen haben. Wie die Brüder Aleksander und Maksymilian Gierymski, Józef Brandt, Wojciech Kossak und Juliusz Fałat. Einige dieser Künstler haben der Stadt wertvolle Werke hinterlassen, die z. B. in der Alten Pinakothek und im Lenbachhaus ausgestellt sind. In den beiden Bildergalerien stoßen wir auch auf den Maler Jan Polack, der Mitte des 15. Jahrhunderts in Krakau geboren wurde und 1519 in München gestorben ist. Er war einer der ersten zugewanderten Künstler und der bedeutendste spätgotische Maler Münchens. |
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Am Nachmittag geht es mit dem Zug von München direkt nach Berlin Hbf. Ankunft gegen 23.00 Uhr. |
Die kombinierte Bahn/Bus-Rundreise auf den polnischen Spuren durch Franken und Bayern – Höhepunkt ist der Besuch der „Landshuter Hochzeit“! – kostet mit allen Leistungen (Bahn-Bus-Fahrtkosten, Übernachtung, Halbpension, Eintrittsgelder usw.) rund 500,00 € (Preisänderungen, auch aufgrund schwankender Bahnpreise, vorbehalten!).
PS. Auf eine jahrzehntealte politische Institution in der Stadt an der Isar wäre noch hinzuweisen, die für die Exil-Geschichte der Polen im 20. Jahrhundert von großer Relevanz ist:
München beherbergte zur Zeit des Kalten Krieges den US-finanzierten Sender Radio Freies Europa, der seit seiner Gründung Anfang der 50er Jahre auch ein Programm in polnischer Sprache verbreitete. Polnische Schriftsteller wie Tadeusz Nowakowski und Włodzimierz Odojewski waren lange Zeit für das literarische Programm von Radio Freies Europa verantwortlich. Auch Autoren wie Gustaw Herling-Grudziński und Jerzy Stępkowski und andere im Exil lebenden oder im polnischen Untergrund aktive Intellektuelle lieferten regelmäßig Beiträge. Bis zu 300 polnische Mitarbeiter waren in den 70er Jahren beim Sender beschäftigt. Mit dem Kriegsrecht in Polen und dem Solidarność-Verbot kamen dann weitere politisch Verfolgte zum Sender. Der Sender hat inzwischen seinen Sitz nach Prag verlegt und andere Länder-Schwerpunkte in der Berichterstattung. Das ehemalige Studiogebäude in München gehört heute zur Ludwig-Maximilians-Universität und wird unter anderem vom Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft genutzt.
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