Auf jüdischen Spuren in Niederschlesien
Reise,
Löbau, Görlitz, Świdnica, Rogoźnica (Strzegom), Dzierżoniów, Krzyżowa und Wrocław
Zeitplan
So 27.10.2019 | |
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08.30 Uhr |
Start in Berlin, Straße Am Weidendamm |
12.00 Uhr |
Besichtigung von „Haus Schminke“ in Löbau (269 km) Das 1932 bis 1933 von dem Architekten Hans Scharoun (u.a. Philharmonie und Staatsbibliothek in Berlin) erbaute Haus Schminke, ein Fabrikantenwohnhaus in der sächsischen Kleinstadt Löbau, gehört zu den bedeutendsten deutschen Architekturschöpfungen der Zwischenkriegszeit. |
13.30 Uhr |
Görlitz (25 km): Individuelle Mittagspause in der Görlitzer Altstadt |
15.00 Uhr |
Besichtigung der renovierten Synagoge in Görlitz mit anschließendem Gespräch über jüdisches Leben in Görlitz vor 1945 Die ehemalige Synagoge in Görlitz wird seit 2008 als Kultur- und Begegnungsstätte genutzt. Von 1909 bis 1911 ließ die jüdische Gemeinde in Görlitz in Jugendstilformen eine Synagoge erbauen. Sie wurde nach Plänen der Dresdner Architekten Lossow & Kühne unter Beteiligung des Glasmalers Josef Goller und des Bildhauers Karl Groß errichtet. Während der Novemberpogrome am 9. November 1938 erlitt sie nur leichte Beschädigungen und wurde als einzige Synagoge auf dem heutigen Gebiet von Sachsen in dieser Nacht nicht verwüstet. |
19.30 Uhr |
Świdnica/Schweidnitz (157 km). Einchecken im Hotel „Red Baron“ |
20.00 Uhr |
Abendessen im Hotel |
Mo 28.10.2019 | |
09.00 Uhr |
Besichtigung der Friedenskirche in Schweidnitz Die evangelische Friedenskirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ (Kościół Pokoju pw. Świętej Trójcy) gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Schlesien. Sie befindet sich seit dem Jahr 2001 gemeinsam mit der Friedenskirche in Jawor/Jauer auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO und gilt als die größte Fachwerkkirche in Europa. |
10.30 Uhr |
Rogoźnica (27 km): Besichtigung des Museums und KZs Groß-Rosen Das KZ Groß-Rosen befand sich an der Eisenbahnstrecke von Jauer nach Striegau, 60km südwestlich von Breslau. Zwischen 1940 und 1945 waren im KZ Groß-Rosen etwa 130.000 Menschen inhaftiert, davon wurden rund 40.000 ermordet. |
14.00 Uhr |
Dzierżoniów/Reichenbach (45 km): Besichtigung der Synagoge Der Synagoge wurde 1874/75 errichtet. 1937 wurde sie Synagoge in einer Versteigerung an den Gärtner Konrad Springer verkauft, der außerdem Besitzer des jüdischen Friedhofs wurde. Im Juni 1945 übergab Springer das Gebäude dem Woiwodschaft-Komitee der Polnischen Juden und von dieser Zeit an diente es der jüdischen Gemeinde in seiner alten Funktion. Seit 1994 ist die Synagoge ein geschütztes Kulturdenkmal. |
15.30 Uhr |
Krzyżowa/Kreisau (12 km): Besuch der Begegnungsstätte in Kreisau mit Kaffeepause Buchvorstellung „900 Jahre jüdisches Leben in Schlesien“ durch den Autor Arno Herzig Prof. Dr. Arno Herzig (*1937) lehrte von 1979 bis 2002 Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Er forscht und publiziert u. a. zur deutsch-jüdischen Geschichte, zur Reformationsgeschichte und Konfessionalisierung sowie zur Geschichte Schlesiens. |
19.00 Uhr |
Schweidnitz (9 km): Abendessen und Übernachtung im ****Hotel „Roter Baron“ |
Di 29.10.2019 | |
10.00 Uhr |
Wrocław/Breslau (64 km). Besuch des jüdischen Friedhofs in Breslau mit Grab von Ferdinand Lasalle Der Friedhof wurde im November 1856 eröffnet. Er war bis zum Ende der 1920er Jahre die bevorzugte Grabstätte der erfolgreichen, assimilierten Juden Breslaus. Das zeigen die aufwändigen und unorthodoxen Grabbauten und Grabdenkmäler. 1942 wurde der Friedhof geschlossen. Er erlitt noch heute sichtbare Schäden beim Kampf um die „Festung Breslau“. |
11.30 Uhr |
Rundgang auf den Spuren der Juden in Breslau (1) mit Małgorzata Urlich-Kornacka Die Geschichte der Juden in Breslau beginnt im frühen 13. Jh. Nachdem ihnen im 15. Jh. das Wohnrecht entzogen wurde, blühte die jüdische Gemeinde seit der Mitte des 18. Jhs. wieder auf und brachte im 19. und frühen 20. Jh. bis zum Aufkommen des Nationalsozialismus viele bedeutende Rabbiner sowie jüdische Gelehrte und Schriftsteller hervor. |
anschließend |
Individuelle Mittagspause |
14.30 Uhr |
Rundgang auf den Spuren der Juden in Breslau (2) mit Besichtigung der Synagoge „Zum Weißen Storch“ Die Synagoge zum Weißen Storch wurde in den Jahren 1827 bis 1829 nach Plänen von Carl Ferdinand Langhans (Sohn von Carl Gotthard L.) errichtet und gehörte bis 1872 zum liberalen, danach bis zu den Novemberpogromen 1938 und noch bis 1941 zum konservativen Judentum. Bis Ende des Zweiten Weltkriegs diente sie als Garage und Lager für geraubtes Eigentum von Juden. Nach umfassender Renovierung wurde das ehemalige Gotteshaus im Mai 2010 als Veranstaltungszentrum neu eröffnet. |
16.00 Uhr |
Begegnung mit Vertretern der jüdischen Gemeinde Der Gemeinde von Wrocław und Umgebung gehören heute ca. 300 Familien an. |
17.30 Uhr |
Einchecken im ****Hotel „Qubus“ (Altstadt) |
19.00 Uhr |
Jüdischer Abend mit Klezmer-Musik |
Mi 30.10.2019 | |
09.30 Uhr |
Check-out im Hotel |
10.00 Uhr |
Zeit zur freien Verfügung. Fakultativ: Besuch des Hauses Oppenheim am Salzmarkt oder der Ausstellung „1000 Jahre Breslau“ im Residenzschloss Das Oppenheim-Haus ist ein unter Denkmalschutz stehendes Barockhaus, das wahrscheinlich im 13. Jh. errichtet und gegen Ende des 18. Jh. grundlegend umgebaut wurde. Das Haus steht seit 2018 den Einwohnern von Breslau offen und ist Sitz von kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Wirtschaftsinstitutionen. Den Schwerpunkt bilden kulturelle und künstlerische Projekte wie Ausstellungen, die den polnisch-deutschen Dialog und internationalen Austausch fördern sollen. „Nahezu 3.000 Exponate erzählen von Menschen, Ideen, Ereignissen und der dahin fließenden Zeit, seit der Gründung eines Bistums in Breslau bis zu unseren Zeiten“ … Dadurch entsteht zum ersten Mal eine Ausstellung, frei von politischen Emotionen und ohne einseitigen Kommentar, in der Geschichte definiert, nicht deformiert wird.“ (Museumsdirektor Maciej Łagiewski über die Ausstellung „1000 Jahre Breslau“). |
anschließend |
Individuelle Mittagspause |
14.00 Uhr |
Rückfahrt nach Berlin (über Görlitz; 389 km) |
Preis
€ 499,00 p.P. im Doppelzimmer, € 60,00 Einzelzimmerzuschlag
Leistungen
- Busreise ab/an Berlin
- deutschsprachige Reisebegleitung mit Rundum-Service
- 2 Übernachtungen in Boutique-Hotel „Roter Baron“ in Świdnica
- 1 Übernachtung im zentralen ****Hotel in Wrocław
- Halbpension, inkl. Jüdischer Abend
- alle Stadtführungen, Ausflüge, Eintritte laut Programm
- Sicherungsschein des Reiseveranstalters
Das Mittagessen sowie Getränke zu den Mahlzeiten sind nicht im Reisepreis enthalten
Veranstalter
Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit Senfkorn-Reisen Görlitz
Veranstalter: