Władysław Bartoszewski (1922 – 2015): Widerstand – Erinnerung – Versöhnung – Kulturdialog
Ausstellung,
16269 Wriezen, Amt Barnim-Oderbruch, Amtssaal
Freienwalder Straße 48
Als dreiundzwanzigste Station wird die Bartoszewski-Ausstellung in Wriezen (Brandenburg) gezeigt.
Es gibt viele gute Gründe dafür, mit dem Namen eines der wichtigsten Brückenbauer zwischen Deutschland und Polen auf beiden Seiten der Oder vertraut zu sein. Władysław Bartoszewski (1922–2015), AuschwitzÜberlebender, Chronist der Kriegsverbrechen, Diplomat und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels gehörte zu den Wegbereitern der deutsch-polnischen Verständigung. Von der DDR-Parteiführung als unerwünschter Staatsfeind angesehen, setzte sich Bartoszewski umso stärker für Kontakte mit ostdeutschen Dissidenten- und Oppositionskreisen ein.
Als wichtiger Partner auf polnischer Seite unterstützte er schon in der 60er Jahren die ersten unabhängigen Verständigungsinitiativen der „Aktion Sühnezeichen“ oder später der „Anna-Morawska-Gesellschaft“. Er gehörte zugleich zu den überzeugten Befürwortern der deutschen Wiedervereinigung. U. a. dank seines Engagements veröffentlichte die polnische demokratische Untergrundbewegung bereits 1978 eines ihrer bahnbrechenden Postulate: vereintes und in der europäischen Gemeinschaft verankertes Deutschland im Interesse des zukünftigen, souveränen Polens.
Jahrzehntelang bildete die Oder eine symbolische zentrale Achse der Biografie von Bartoszewski. An seine Lebensstationen und sein Wirken erinnert eine Wanderausstellung, die in letzten drei Jahren in ganz Deutschland präsentiert wurde und bereits mehrmals im Grenzgebiet zu sehen war – u. a. in Görlitz, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Pasewalk. Jetzt wird sie vom 24. August bis 23. September in Wriezen präsentiert – mit einer zusätzlichen besonderen Aufgabe: um sich für die Benennung der Bartoszewski-Europabrücke zwischen Neurüdnitz und Siekierki einzusetzen.
Die Bartoszewski-Ausstellung im Video
- Filmpräsentation der bisherigen Ausstellungsorte
- 1. Widerstand 6:15 min
- 2. Erinnerung 5:24 min
- 3. Versöhnung 6:30 min
- 4. Kulturdialog 7:51 min
Öffnungszeiten
- Di 8–12 und 14–18 Uhr
- Do 8–12 und 14–16 Uhr
- Eintritt frei (ohne Anmeldung)
Pressespiegel
- Bartoszewski-Ausstellung in Wriezen eröffnet: Eine Brücke für einen deutsch-polnischen Brückenbauer. rbb Antenne Brandenburg am Nachmittag vom 24. August 2021
Textmeldung als Transkript | Radiobeitrag (ab Minute 13:29 bis Ende) - Brandenburg aktuell vom 24.08.2021, Nachrichtenblock 2 ab Minute 2:00 bis 2:33
Die Ausstellung ist im Besitz der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau und wurde als Wanderausstellung an die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin für Deutschland ausgeliehen. Das Projekt wird gefördert durch „Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)“. Der vierte Teil „Kulturdialog“ entstand in Zusammenarbeit der Karl-Dedecius-Stiftung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Bartoszewski-Initiative der DPG Berlin in Kooperation mit Dr. Marcin Barcz und dem Pan-Tadeusz-Museum der Ossoliński-Nationalbibliothek in Wrocław.
Zeitplan
Di 24.08.2021 | |
---|---|
17.00 Uhr |
Vernissage der Ausstellung mit Grußworten der Generalkonsulin Cornelia Pieper (angefragt), von Amtsdirektor Karsten Birkholz, Anita Baranowska-Koch und einer Führung durch die Ausstellung mit dem Kurator Dr. Marcin Barcz |
Do 23.09.2021 | |
13.00 Uhr |
Finissage der Ausstellung Vorführung des Films „Brückenbauer“ Podiumsdiskussion über die deutsch-polnischen Beziehungen, besonders in der Grenzregion. Zusammentreffen von Schülern aus Cedynia (Polen) und Wriezen. |
Veranstalter: