Ausnahmezustand – Polnische Fotokunst heute
Ausstellung,
13599 Berlin, ZAK – Zentrum für aktuelle Kunst in der Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64
“Ausnahmezustand. Polnische Fotokunst heute” ist die bislang umfassendste in Deutschland gezeigte Ausstellung, die sich ausschließlich polnischer Fotografie widmet.
Sie ist weniger eine Gesamtschau, als sie sich vielmehr auf jene Generationen von Fotograf*innen konzentriert, die nach dem Ende des Kommunismus in der Dritten Polnischen Republik aufwuchsen, ihre Studien aufnahmen und Karrieren begonnen haben.
Die beteiligten Künstler*innen werfen einen umfassenden Blick auf zeitgenössisches Leben in Polen und erzählen damit eben nicht nur von Freiheit und Ungezwungenheit in einem europäischen Nachbarland, sondern ebenso von neuen restriktiven Entwicklungen. Ihre Arbeiten repräsentieren ein unmittelbares, authentisches, anarchisches, diverses, queeres und freches Polen, wie sie auch jene Menschen am Rand der Gesellschaft zeigen, deren Biografien nach 1989 ins Nichts liefen. “Ausnahmezustand” erzählt faszinierende Geschichten aus unserem Nachbarland, die in den großen neuen Narrativen über Polen häufig nicht vorkommen. Die Arbeiten leben aus dem Spannungsverhältnis zwischen Realismus und Inszenierung, zwischen direktem Zugriff und künstlerischer Distanz.
Kuratiert von Grażyna Siedlecka und Jens Pepper
Jens Pepper ist ein in Berlin lebender Autor, Kurator und Fotograf. Für seine Forschungen zur zeitgenössischen polnischen Fotografie hat er 2016/2017 knapp zwei Jahre in Warschau verbracht, von wo aus er die Galerien, Festivals und Sammlungen des Landes sowie zahlreiche Künstlerinnen/Fotografinnen, Kuratorinnen, Redakteurinnen und Sammler*innen besuchte. Ein Ergebnis seiner Forschungen war die Ende 2017 im KLAK-Verlag, Berlin erschienene Publikation „Gespräche über polnische Fotografie“.
Grażyna Siedlecka ist Kuratorin, Autorin und Gründerin der Stiftung Fresh From Poland. Seit 2013 erforscht sie die polnische Fotoszene und sucht nach jungen Talenten. In den vergangenen Monaten hat Siedlecka die Einflussstrukturen innerhalb der polnischen Fotoszene erforscht, mit dem Ziel, die Persönlichkeiten zu identifizieren, die neue Trends setzen und inspirierend auf andere wirken. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bilden eine konzeptuelle Grundlage für die geplante Ausstellung in Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Buch im Mitteldeutschen Verlag mit voraussichtlich 160 Seiten in Deutsch und Englisch nebst einem Beileger in polnischer Sprache. VP ca. 25 €
ÖFFNUNGSZEITEN Freitag bis Mittwoch 10 – 17 Uhr Donnerstag 13 – 20 Uhr Letzter Einlass jeweils 30 Minuten vor Schließzeit
Geänderte Öffnungszeiten der Museen und Ausstellungen: 24. und 31.12. 10 – 14 Uhr
ANFAHRT Zitadelle, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin