Bloß nicht durchdrehen – gemeinsam sind wir stark! „Transport des Schwejk ins Deutsche“
Diskussion, Lesung, Musik & Vortrag,
Uhr
10711 Berlin, Galerie Fantom, Hektorstr. 9-10
Vor 100 Jahren wurde der „Schwejk“ erstmals ins Deutsche übersetzt. Dass die „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“, die der Schriftsteller Jaroslav Hašek in seinen Erlebnissen beschrieb, vor dem historischen Hintergrund des 1. Weltkrieges im frühreren polnische Galizien stattfanden, ist weniger bekannt. Anlässlich des 100. Todestages von Jaroslav Hašek hat nun der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds jetzt ein zeitgeschichtliches Kultur-Projekt aufgelegt, bei dem die Wirren der Geschichte zum Anfang des 1. Weltkriegs in diesem Teil Europas beleuchtet werden. Ein tschechischer Schriftsteller sowie eine Sängerin und ein deutscher Historiker sorgen für eine lebendige Diskussion und interessante Gespräche.
Hundert Jahre seit dem Tod Jaroslav Hašeks. Wir erinnern an den Bohemien, Satiriker, kurzzeitigen bolschewistischen Kommissar in Sibirien, später in Prag Gründer der „Partei des maßvollen Fortschritts im Rahmen des Gesetzes“. In der dritten unserer Schwejk-Veranstaltungen richten wir neben der Thematik der Übersetzungen ins Deutsche das Augenmerk auf Schwejks Abenteuer in Polen bzw. Galizien nahe der russischen Front.
Der tschechische Regisseur und Schriftsteller Petr Manteuffel liest Ausschnitte aus dem Text und erörtert die Schwierigkeiten der Übersetzungen ins Deutsche. Der Historiker Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt gibt einen Abriss der polnischen Geschichte sowie der damaligen Situation an der Front, und die Sängerin Marta Angela Vávrová singt Lieder aus dem „Schwejk“.
Landestypische Speisen und Getränke warten auf Sie - Eintritt frei
Mitwirkende
Petr Manteuffel – Konzept, Regie
Geboren in Prag, Studium der Medizin und der Theaterregie, zahlreiche Inszenierungen vom Schauspiel über Bewegungstheater bis Oper in Kassel, Koblenz, Berlin, Münster. Feuilletons für Standard (Wien) und Berliner Zeitung, Autor des Dokuromans „Der Mann, der die Frauen-Europameisterschaft gewann“, Stipendiant des literarischen Fonds der Visegrad-Länder.
Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt
ist Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien an der Touro University Berlin. Vorher arbeitete er u. a. in Warschau am Deutschen Historischen Institut. Seine Tätigkeitsfelder umfassen die Geschichte der beiden Weltkriege, den Holocaust und dessen Wiedergutmachung. Aufsätze und Bücher von ihm liegen in sieben Sprachen vor. Er ist unter anderem Vorsitzender des wissenschaftlichen Beraterkreises der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, übte außerdem wiederholt eine beratende Tätigkeit für den Bundestag aus. Mit seinen Studenten kuratiert er Ausstellungen für Berliner Gedenkstätten und Museen. Für seine Verdienste ist er in Polen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden.
Marta Angela Vávrová, Gesang
Studierte am Konservatorium von České Budějovice (Budweis). Sie widmet sich sowohl der sogenannten ernsten Musik als auch dem traditionellen Liedschaffen ihrer südböhmischen Heimat. Sang u. a. mit dem slowakischen Kammerorchester Bohdan Warchals, machte Aufnahmen mit dem Ensemble Musica Bohemica für das Prager Label Panton. Inszenierte musikalische Programme für Funk und Fernsehen, aber auch Sakralmusik in den Klosteranlagen von Zlatá Koruna und Vyšší Brod. 2004 wirkte sie an mehreren Produktonen der 5. Biennale grenzüberschreitender zeitgenössischer Kunst in Linz und in Český Krumlov.
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