„Bloß nicht durchdrehen – gemeinsam sind wir stark! Transport des Schwejk ins Deutsche“
Diskussion, Lesung, Musik & Vortrag,
Uhr
10117 Berlin, Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin, Wilhelmstr. 44
Die deutsch-tschechische und slowakische Gesellschaft e. V. lädt Sie anlässlich des 100. Todestages von Jaroslav Hašeks zu einem interessanten Veranstaltungsabend in die Tschechische Botschaft ein.
Transport des Schwejk in die deutsche Sprache
Haben die Deutschen Hašeks Schwejk wie die Tschechen? Das kulturelle (Miss)Verständnis beginnt schon bei den Übersetzungen. Die Übertragung des Textes aus dem Tschechischen ins Deutsche bildet ein Kernthema der Veranstaltung. Wir ziehen die zwei maßgeblichen Übersetzungen heran, eine böhmisch-österreichische aus dem Jahr 1926 sowie eine eher deutsche von 2014, und vergleichen sie mit der Vorlage.
Jahrhunderte von Österreich beherrscht, im II. Weltkrieg von den Deutschen besetzt und danach vierzig Jahre unter sowjetischem Diktat, entwickelten die Tschechen einen hintergründigen schwarzen Humor, der aus einer existenziellen Erfahrung erwächst. Dieser wäre es wert, mehr in den Westen exportiert zu werden. Die Übertragung eines Textes ist ein Transport des Geistes!
Mitwirkende:
Petr Manteuffel – Konzept
Geboren in Prag, Studium der Medizin und der Theaterregie, zahlreiche Inszenierungen von Schauspiel über Bewegungstheater bis Oper in Kassel, Koblenz, Berlin, Münster. Feuilletons für Standard (Wien) und Berliner Zeitung, Autor des Dokuromans „Der Mann, der die Frauen-Europameisterschaft gewann“, Stipendiat des literarischen Fonds der Visegrad-Länder.
Marta Angela Vávrová, Gesang
Studierte am Konservatorium von České Budějovice (Budweis). Sie widmet sich sowohl der Ernsten Musik, als auch dem traditionellen Liedschaffen ihrer südböhmischen Heimat. Sie trat u.a. mit dem slowakischen Kammerorchester Bohdan Warchals auf, machte Aufnahmen mit dem Ensemble Musica Bohemica für das Prager Label Panton. Vávrová inszenierte musikalische Programme für Funk und Fernsehen, aber auch Sakralmusik in den Klosteranlagen von Zlatá Koruna und Vyšší Brod. 2004 wirkte sie an mehreren Produktionen der 5. Biennale grenzüberschreitender zeitgenössischer Kunst in Linz und in Český Krumlov mit.
Ines Schiller, Lesung
Studierte ab 2004 Schauspiel an der Anton Bruckner Universität in Linz. 2009 und 2010 wurde sie von der Zeitschrift Theater heute als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert. Engagements u.a. am Münchner Volkstheater, dem Neuen Theater Halle, am Staatstheater Hannover, Schauspiel Frankfurt, Maxim Gorki Theater Berlin, Landestheater Linz und Staatstheater Braunschweig. Sie erhielt Einladungen zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin (2011), zu den Mülheimer Theatertagen (2012), 2015 zum Ausstellungsprojekt sans serif im Rahmen der Biennale in Havanna sowie zum Filmfestival Diagonale in Wien. Weiterhin spielte sie in mehreren Fernsehserien und Filmen.