Szenische Lesung: Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen – Das Interview
Lesung,
Uhr
10623 Berlin, Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Hardenbergstraße 31
Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Sie zu einer szenischen Lesung von Dieter Schenk einladen. Eine Veranstaltung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin in Zusammenarbeit mit dem Bund ehrenamtlicher Richterinnen und Richter, Landesverband Brandenburg und Berlin e. V.. Wir danken dem Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ für die freundliche Unterstützung.
Das fiktive Interview mit dem hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer berührt die Höhen und Tiefen in dessen Leben. Seine Antworten auf kritische Fragen zeigen einen Menschen, der sich immer selbst treu geblieben ist, wenn er sich „im Zweifel für die Freiheit“ einsetzte. Er wurde angefeindet und unfair behandelt, wusste sich aber auch wortstark zur Wehr zu setzen. Er wich keiner Diskussion aus und zeigte Mut und Durchsetzungskraft. Aber er war auch ein Mensch mit Schwächen und Fehlern, wie könnte es anders sein. Er zweifelte und verzweifelte manchmal an seiner Aufgabe als Generalstaatsanwalt, auch litt er unter Gefühlen der Einsamkeit.
„Die juristische Aufarbeitung des NS-Unrechts, die Dr. Bauer verlangte, war kein Versuch, die Vergangenheit mit den Mitteln des Strafrechts zu entsorgen, vielmehr ging es Bauer darum, die Deutschen zu immunisieren, sie vor einem erneuten Rückfall in die Barbarei zu schützen.“ (Frank Walter Steinmeier).
Höhepunkte in Fritz Bauers Karriere waren der von ihm initiierte erste Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 – 1965) und die durch ihn ermöglichte Festnahme des Naziverbrechers Adolf Eichmann.
Der Text von Dieter Schenk basiert auf Bauers Schriften und Reden sowie auf der Literatur über sein Wirken. Die Erstaufführung der szenischen Lesung fand im Oktober 2017 an der Universität Lodz statt, eine weitere Aufführung im September 2020 im Europäischen Solidarność-Zentrum Danzig.
Text und Regie: Dieter Schenk
Fritz Bauer: Hans-Josef Schöneberger
Interviewer: Uwe Neumann
Musikalische Gestaltung: Ian Melrose (Gitarre)
Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Bitte denken Sie an ein Ausweisdokument, damit Sie sich ausweisen können im Oberverwaltungsgericht.
Veranstalter: