Chopin – Ich fürchte mich nicht vor der Dunkelheit: „Polnisches Kino zu Gast im City-Kino Wedding“
Diskussion & Film-Special,
Uhr
13349 Berlin, City-Kino Wedding, c/o Centre Français de Berlin
Müllerstraße 74 · U6 bis U-Bhf. Rehberge
Wir setzen unsere Filmreihe in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin fort und zeigen diesen bewegenden Dokumentarfilm. Im Anschluss sprechen wir mit Bogdan Sikora, dem Leiter der Konzertagentur Prof. Victor Hohenfels, über den Film und die Rolle der Chopin-Musik in der Welt.
Drei Pianisten bereiten Konzerte mit Chopin-Musik an Orten vor, die mit unvorstellbarem Leid verbunden sind: dem Konzentrationslager Auschwitz in Polen, der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea und dem Stadtzentrum von Beirut. Im Anschluss ein Gespräch mit dem Publikum und mit Bogdan Sikora, dem Geschäftsführer der Konzertorganisation Prof. Hohenfels in der Berliner Philharmonie.
Polen
Unsere Erzählung beginnt in einer kleinen Ortschaft in Masuren, wo der herausragende Pianist Leszek Możdżer seine Inspiration aus dem Kontakt zur Natur schöpft. Er fährt mit einem Boot, geht barfuß durch den Wald, musiziert.
Leszek plant ein Konzert im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Hier kommen heute Menschen zusammen, um aus der Vergangenheit zu lernen. Es ist ein Ort, der ungeheure Emotionen weckt. Możdżer will diese Gefühle durch seine Interpretation der Musik von Chopin verstärken. Er möchte Licht an diesen Ort bringen.
„I decided to take part in this film, among other things because its leitmotif is healing with music.“ Leszek Możdżer
Südkorea
Der bekannte koreanische Pianist Won Jae-Yeon spielt an der Grenze zu Nordkorea.
Genau in der Mitte der Seung-il-gyo-Brücke, die eine starke Symbolkraft hat: Sie wurde zur Hälfte von Nord- und zur Hälfte von Südkorea errichtet. Am Tag des Konzerts steht der Flügel in der Mitte der Brücke. Im Publikum sitzen Familien, die der Krieg auseinandergerissen hat, und Menschen, denen es gelungen ist, aus der Hölle von Nordkorea zu flüchten.
„If we are reunified someday, I want to come and go often to share my music…I hope, someday.“ Won Jae-Yeon
Libanon
Fares Marek Basmadji spielt im Stadtzentrum von Beirut. Fares ist ein in Aleppo gebürtiger syrischer Emigrant, in dessen Adern auch polnisches Blut fließt. Derzeit lebt er in England. Das Konzert ist für ihn von großer symbolischer und emotionaler Bedeutung, denn es stellt auch den Versuch dar, mit der eigenen Vergangenheit -seiner eigenen Flucht – klarzukommen. Sein Publikum sind geflüchtete Menschen.
„As in the case of Chopin himself, I believe the incredible power of his music struck a chord by the fact that he was an exile himself, an incredible performer that the 19th-century elites cared for, and he used that platform to take his message to the whole world.„ Fares Marek Basmadji
Joanna Kaczmarek, Regisseurin und Drehbuchautorin, Absolventin der Theaterwissenschaft an der Krzysztof-Kieślowski-Filmhochschule der Schlesischen Universität Kattowitz sowie der Warschauer Theater-Akademie. Mitbegründerin und Mitglied des Vorstands des Frauenverbands der Filmschaffenden, engagiert sich für die Belange von Frauen in der Filmbranche. Urheberin von Kurzfilmen (u. a. „Mężczyźni wolą blondynki“ [„Männer bevorzugen Blondinen“], „Nie wiem“ [Ich weiß nicht“) und Dokumentarfilmen (m. in. „Gośka gola!“ [„Gośka Goal!“], „Przyjaciele“ [„Freunde“]). Für das Fernsehprogramm „Teatroteka” inszenierte sie das Theaterstück „Dzień dobry, wszyscy zginiemy“ [„Guten Tag, wir werden alle sterben“] von Agnieszka Wolny-Hamkało.
Derzeit arbeitet sie an dem Drehbuch für eine eigenwillige Krimikomödie.
„I have the feeling that today in 2022 there is even more division and suffering around us. The list of places where we could go with the piano and a camera got longer. We could go to the Polish-Belarusian border, to refugees looking for salvation and a better life, and to Ukraine. Please remember all the people who experienced war while you are watching our movie.“
Bogdan Sikora
1982 kam der aus der Stadt Bytom stammende Bogdan Sikora nach West-Berlin. Der ausgebildete Hornist lernte beim Ehepaar Hohenfels das Handwerk eines Konzertagenten. Seit 2009 leitet Bogdan Sikora die Konzertdirektion, die jährlich zu rund 30 Konzerten in die Philharmonie lädt.
Tickets: https://citykinowedding.de/specials/
Unsere monatliche Filmreihe „Polnische Filme zu Gast im City-Kino Wedding“ ist eine Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin.
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