„Himmel aus Stein“ – Der Warschauer Aufstand im Film
Film,
10117 Berlin-Mitte, Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, Hinter dem Gießhaus 3 · Eingang Spreeseite
Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e. V. hat das erfolgreiche Projekt „Beyond Walls, Bridging Histories“ und die kommentierte Filmaufführung von Warschau’44/Miasto’44 zum Warschauer Aufstand durchgeführt. Ergänzend dazu gibt es jetzt im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums eine Filmreihe mit insgesamt sechs Filmen zu diesem wichtigen Thema.
Jedes Jahr steht am 1. August um 17 Uhr die polnische Hauptstadt still. Man gedenkt des Warschauer Aufstands, der um diese Uhrzeit im Jahr 1944 begann und in dem die Polnische Heimatarmee bis zum 2. Oktober Widerstand gegen die deutsche Übermacht leistete. Die Auswahl der Retrospektive konzentriert sich auf diese filmische Auseinandersetzung mit dem Warschauer Aufstand in den 1950er Jahren und ergänzt sie um zwei jüngere Beispiele aus den letzten beiden Jahrzehnten.
Der Warschauer Aufstand – außerhalb Polens gelegentlich mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto von 1943 verwechselt – ist ein zentraler polnischer Erinnerungsort. Er hat Debatten angestoßen über Sinn und Unsinn von Rebellionen, über Heldenverehrung und die Diskrepanz zwischen öffentlicher und privater Erinnerungskultur in der Volksrepublik Polen. Auch über die Rolle der Sowjetunion und Russlands im Krieg wurde in diesem Zusammenhang debattiert. Denn die Rote Armee wartete mit ihrem weiteren Vormarsch auf Warschau, bis die Deutschen den Aufstand niedergeschlagen hatten.
Seit 1989 wird der Warschauer Aufstand offener und kontroverser diskutiert, besonders seit der Gründung des Museums des Warschauer Aufstands im Jahr 2004. Dieses Museum dokumentiert und erforscht die Geschichte des Aufstands und richtet sich explizit auch an ein jugendliches Publikum.
Im Kino des kommunistischen Polens spielte der Aufstand auch aufgrund der außenpolitischen Beziehungen zur Sowjetunion nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch entstand ab Mitte der 1950er Jahre eine Reihe herausragender Filme zum Thema, nachdem 1947 bereits Leonard Buczkowskis Spielfilm Zakazane piosenki (Verbotene Lieder) von der Zeit der deutschen Besatzung in Warschau erzählt hatte. Die Auswahl der Retrospektive konzentriert sich auf diese filmische Auseinandersetzung mit dem Warschauer Aufstand in den 1950er Jahren und ergänzt sie um zwei jüngere Beispiele aus den letzten beiden Jahrzehnten. (Rainer Mende)
Die Retrospektive Himmel aus Stein. Der Warschauer Aufstand im Film findet im Rahmen des Festivals filmPOLSKA und des Programmschwerpunkts Geschichte und Bildung statt, der aus dem Fonds für Kulturförderung des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen unterstützt wird.
Zeitplan (Änderungen vorbehalten)
Sa 14.09.2024 | |
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19.00 Uhr |
Powrót – Die Rückkehr Eröffnung der Retrospektive · Einführung: Maciej Gugała 15 Jahre nach Kriegsende kehrt „Siwy“, ein ehemaliger Untergrundkämpfer, aus dem Ausland nach Warschau zurück und trommelt seine früheren Freunde, Mitstreiterinnen und Kommandanten erneut zusammen. Doch niemand hat Lust, über die alten Zeiten zu reden. Die zerstörte Stadt wird neu aufgebaut, und für ihre Bewohner und Bewohnerinnen sind die Sorgen und Nöte des Alltags wichtiger als die Geschichten von gestern. Für die Aufständischen ist nur noch im Museum Platz. So denkt auch die geheimnisvolle Ina, die jetzt als Ärztin arbeitet und um jeden Preis einer Begegnung mit dem Heimkehrer aus dem Weg gehen will. Jerzy Passendorfers Powrót ist ein bitterer Kommentar zur Erinnerungskultur und führt in einer Mischung aus Krimi, Liebesfilm und Roadmovie vor Augen, wie schnell der Warschauer Aufstand aus dem kollektiven Bewusstsein verschwand. (rm) Maciej Gugała ist Kunsthistoriker und Ausstellungskurator. Er war Mitbegründer von Dauerausstellungen im Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN und im Museum der Geschichte Polens und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Historischen Museum. R: Jerzy Passendorfer, B: Roman Bratny, K: Kazimierz Konrad, D: Andrzej Łapicki, Alina Janowska, Maria Ciesielska, Kalina Jędrusik, 92’ |
So 15.09.2024 | |
18.00 Uhr |
Powstanie Warszawskie – Warschauer Aufstand PL 2014, OmU R/B: Jan Komasa, B: Joanna Pawluśkiewicz, Jan Ołdakowski, Piotr C. Śliwowski, D: Michał Żurawski, Maciej Nawrocki, Mirosław Zbrojewicz, Agnieszka Kunikowska, 83’ https://www.dhm.de/zeughauskino/vorfuehrung/powstanie-warszawskie-12109/ |
Mo 16.09.2024 | |
19.00 Uhr |
Kanał - Der Kanal PL 1956, OmU R: Andrzej Wajda, B: Jerzy Stefan Stawiński, K: Jerzy Lipman, D: Teresa Iżewska, Tadeusz Janczar, Wieńczysław Gliński, Tadeusz Gwiazdowski, Stanisław Mikulski, 91’ |
Di 17.09.2024 | |
19.00 Uhr |
Eroica. Symfonia bohaterska w dwóch częściach – Heldensymphonie in zwei Teilen PL 1957, OmU https://www.dhm.de/zeughauskino/vorfuehrung/eroica-symfonia-bohaterska-w-dwoch-czesciach-12115/ |
Mo 23.09.2024 | |
19.00 Uhr |
Kamienne niebo – Himmel aus Stein PL 1959, OmU https://www.dhm.de/zeughauskino/vorfuehrung/kamienne-niebo-12119/ |
Fr 27.09.2024 | |
20.00 Uhr |
Kanał - Der Kanal PL 1956, OmU R: Andrzej Wajda, B: Jerzy Stefan Stawiński, K: Jerzy Lipman, D: Teresa Iżewska, Tadeusz Janczar, Wieńczysław Gliński, Tadeusz Gwiazdowski, Stanisław Mikulski, 91’ |
Sa 28.09.2024 | |
20.00 Uhr |
Eroica. Symfonia bohaterska w dwóch częściach – Heldensymphonie in zwei Teilen PL 1957, OmU https://www.dhm.de/zeughauskino/vorfuehrung/eroica-symfonia-bohaterska-w-dwoch-czesciach-12117/ |
So 29.09.2024 | |
18.00 Uhr |
Kamienne niebo – Himmel aus Stein PL 1959, OmU https://www.dpgberlin.de/de/intern/termine/2024/himmel-aus-stein-filmreihe-zum/zeitplan/?add=1821/ |
Di 01.10.2024 | |
19.00 Uhr |
Pianista – Der Pianist FR/PL/D/GB 2002, OmU R: Roman Polański, B: Ronald Harwood, K: Paweł Edelman, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Michał Żebrowski, Zbigniew Zamachowski, Maja Ostaszewska, 148’ |
Mo 07.10.2024 | |
19.00 Uhr |
Pianista – Der Pianist FR/PL/D/GB 2002, OmU R: Roman Polański, B: Ronald Harwood, K: Paweł Edelman, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Michał Żebrowski, Zbigniew Zamachowski, Maja Ostaszewska, 148’ |
Veranstalter: