Łódź – Lodz – Litzmannstadt. Von einer multikulturellen Metropole zum Ghetto
Podiumsgespräch,
Uhr
10963 Berlin, Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Auditorium, Niederkirchnerstraße 8

© Bundesarchiv/Wikipedia/Commons
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa, die Stiftung Topographie des Terrors und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden gemeinsam mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V. zu einem Themenabend mit Vortrag und Podiumsgespräch ein.
Lodz/Łódź entwickelte sich im 19. Jahrhundert durch Industrialisierung und Einwanderung von deutschen, polnischen, jüdischen und russischen Geschäftsleuten, Handwerkern und Arbeitern von einer Provinzstadt am Rande des Russländischen Reichs zu einer modernen Textilmetropole von europäischem Rang. In der Zwischenkriegszeit, als die Stadt wieder polnisch wurde, behielt sie ihren Charakter als Melting Pot bei. Nationale Konflikte waren hier selten. Das änderte sich erst nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939. Als Teil des sogenannten Reichsgaus Posen, später „Warthegau“, sollte Lodz germanisiert werden. Diesem Zweck dienten die Umbenennung in Litzmannstadt, die Einrichtung eines Ghettos, die Zwangsarbeit, später auch Deportationen der polnischen und jüdischen Bevölkerung in Konzentrations- und Vernichtungslager. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte Lodz eine sozialistische Musterstadt Polens werden. Nach mehreren wirtschaftlichen Krisen in den 1990er Jahren hat das einstige „Manchester des Ostens“ sein reiches Kulturerbe entdeckt und bekennt sich heute wieder zu seinen Traditionen als „Stadt der vier Kulturen“.
Programm
Begrüßung
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Impulsvortrag
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Universität Gießen
Podiumsgespräch
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Universität Gießen
Prof. Dr. Andrea Löw, München
Prof. Dr. Krystyna Radziszewska, Lodz/Łódź
Moderation
Prof. Dr. Katrin Steffen, Brighton
Hans-Jürgen Bömelburg ist Professor für Ostmitteleuropäische Geschichte und stellvertretender geschäftsführender Direktor am Gießener Zentrum Östliches Europa der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er ist Autor des Buchs „Lodz. Geschichte einer multikulturellen Industriestadt im 20. Jahrhundert“ (2022).
Andrea Löw ist stellvertretende Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München und Honorarprofessorin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Mannheim.
Krystyna Radziszewska ist Professorin am Germanistischen Institut der Universität Łódź und erforscht das multikulturelle Erbe von Lodz/Łódź.
Katrin Steffen ist DAAD-Professorin für Europäische und Jüdische Geschichte und Kultur an der University of Sussex in Großbritannien.
Deutsches Kulturforum östliches Europa wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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