Polnische Holocaustliteratur – Literatur gegen das Vergessen
Vortrag,
Uhr
10178 Berlin-Mitte, Polnisches Institut Berlin, Burgstraße 27
Das Polnische Institut Berlin lädt zu einem Vortrag von Dr. Lothar Quinkenstein ein.
Als „Augenzeugin im Epizentrum des Verbrechens“, so der Schriftsteller und Holocaustüberlebende Henryk Grynberg, habe die polnische Literatur „mehr gesehen“ als jede andere europäische Literatur. Damit komme ihr eine besondere Rolle zu, nicht allein im Sinne einer Dokumentation des Geschehenens, sondern vor allem auch im Hinblick auf eine ethische Auseinandersetzung.
Der Übersetzer und Schriftsteller Lothar Quinkenstein spricht über die Bedeutung der Literatur als Medium der Erinnerung, über brennende Fragen, mit denen sich die polnische Literatur unmittelbar nach 1945 konfrontiert sah, um im Anschluss anhand ausgewählter Beispiele Einblicke zu geben in die Formen eines literarischen Gedächtnisses, dessen Stimmen wir uns nicht verschließen dürfen.
Lothar Quinkenstein wurde 1967 in Bayreuth geboren. Er studierte Germanistik und Ethnologie in Freiburg im Breisgau. Er promovierte an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań, wo er 1999–2024 als Literaturwissenschaftler beschäftigt war. Seit 2017 ist er einer der Übersetzer von Olga Tokarczuk. Neben seiner übersetzerischen Arbeit ist er als Schriftsteller tätig. 2024 erhielt er den Karl-Dedecius-Preis.
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