(Wieder)Aufbau historischer Hypotheken Marienburg und die Untere Burg in Vilnius im Vergleich
Vortrag und Diskussion,
Uhr
13156 Berlin-Pankow, PAN Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Majakowskiring 47 · S-Bahn oder U-Bahn, Linie S 2 oder U2 bis zur Bhf. Pankow, weiter mit der Tram M1 (Richtung Niederschönhausen oder Rosenthal Nord bis zur Haltestelle Tschaikowskistr.)
Beim dritten Abend des diesjährigen Klaus Zernack Colloquium, das das CBH PAN gemeinsam mit dem Deutsch-Polnischen Haus veranstaltet, stehen zwei Burgrekonstruktionen im Mittelpunkt.
Der Danziger Kunsthistoriker Professor Dr. Tomasz Torbus wird in seinem Vortrag „Wiederaufbau der Marienburg und der Unteren Burg in Vilnius im Vergleich“ die beiden Wiederaufbau-Projekte gegenüberstellen. Bei der Marienburg, die laut Torbus möglicherweise die längste Geschichte des Wiederaufbaus einer Burg auf dem europäischen Kontinent darstellt, wird er u. a. auf die folgende Frage eingehen: Wie wurde ein Gebäude, das wie kaum ein anderes den antipolnisch-wilhelminischen und nationalsozialistischen Nationalismus verkörperte, zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen Polens umkodiert?
Bei der Residenz der litauischen Großherzöge in Vilnius, der sog. Unteren Burg, die trotz spärlich überlieferten Bildquellen 2002 bis 2009 wieder aufgebaut wurde, wird unser Gast darlegen, ob dieses sog. Museum des Palastes der Großherzöge des Großfürstentums Litauen eine Neudefinition seiner semantischen Bedeutung erfahren hat und zu einem Paradebeispiel eines national-litauischen Geschichtsverständnisses geworden ist, das sich stellenweise vom Ethos des multinationalen polnisch-litauischen Commonwealth unterscheidet.
Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Igor Kąkolewski (Direktor am CBH PAN).
Prof. Dr. Tomasz Torbus, Experte für Kunstgeschichte, spezialisiert auf mittelalterliche Architektur, Residenzen der Jagiellonen und öffentliche Architektur des Manierismus wie Barocks. Er studierte in Warschau und setzte seine Ausbildung in Deutschland fort, wo er promovierte und sich habilitierte. Er ist Autor zahlreicher populärer und wissenschaftlicher Publikationen. In seinem 2019 erschienenen Werk „Rekonstruktionen, Dekonstruktionen, (Über-)Interpretationen“ beschäftigt er sich unter anderem mit der Marienburg und der Unteren Burg in Vilnius. Seit 2010 ist er außerordentlicher Professor und von 2012 bis 2016 war er Institutsdirektor am kunstgeschichtlichen Institut der Universität Danzig.
Die diesjährige Veranstaltungsreihe im Rahmen des Klaus Zernack Colloquiums des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften findet in Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen Haus statt.
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