Zu den Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 80. Jahrestags des Warschauer Aufstands ist Anita Baranowska-Koch nach Warschau gereist. Sie fühle sich als Warschauerin und als Berlinerin, sagt die Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft. Seit 10 Jahren lebt Baranowska-Koch in Berlin, seit 40 Jahren in Deutschland.
Baranowska-Koch organisiert Reise nach Warschau
„Ich habe festgestellt, dass viele Deutsche nicht viel über den Warschauer Aufstand wissen“; sagt Baranowska-Koch. Für eine gute Nachbarschaft der beiden Länder müsse man aber über wichtige Ereignisse in der Geschichte Bescheid wissen. „Deshalb habe ich eine Reise organisiert.“ Zum 80. Jahrestag des Warschauer Aufstands ist Baranowska-Koch mit interessierten Deutschen in die polnische Hauptstadt gefahren, um wichtige Erinnerungsorte zu besuchen.
Baranowska-Koch hat auch biographische Verbindungen zum Warschauer Aufstand: Ihre Mutter war im Widerstand, ihr Stiefvater kämpfte in der Polnischen Heimatarmee. Nach 1945 wurden die Aufständischen nicht sofort als Helden verehrt – im Gegenteil, berichtet Baranowska-Koch: „Es war gefährlich zuzugeben, dass man in der Heimatarmee war.“ Viele Kämpfer seien von den Kommunisten gefangengenommen oder ermordert worden. Auch ihr Stiefvater sei in Gefangenschaft gewesen und habe Schreckliches erlebt. Erst seit der Unabhängikeit Polens 1989 werde wieder des Warschauer Aufstands und der Kämpfe der Heimatarmee gedacht.
Bezirkspartnerschaft von Treptow-Köpenick und Mokotów
Anita Baranowska-Koch hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gedenken an den Warschauer Aufstand auch nach Deutschland zu holen. Sie setzt sich dafür ein, die Partnerschaft zwischen dem Berliner Bezirk Treptow-Köpenick und dem Warschauer Stadtteil Mokotów zu beleben. Dabei ist unter anderem ein Wandgemälde in Adlershof entstanden, dass an den Warschauer Aufstand vor 80 Jahren erinnert. Baranowska-Koch hat es gemeinsam mit Jugendlichen aus Warschau umgesetzt.
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