Bei seinem Antrittsbesuch in Polen bekräftigt Bundeskanzler Merz seinen Willen, sich „mit aller Kraft” für eine enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Polen einzusetzen. Eine starke deutsch-polnische Partnerschaft sei bedeutend für Europas Wachstum und Wohlstand.
Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte an, dass in den kommenden Wochen ein erstes provisorisches Denkmal in Berlin errichtet werde: „Ich freue mich, dass wir bald den ersten Schritt in Form eines vorläufigen Erinnerungszeichens machen, bevor ein dauerhaftes Denkmal errichtet wird. Die Bundesregierung wird sich mit Nachdruck für dieses Anliegen einsetzen.“
Hier können Sie die gesamte Pressekonferenz vom 07.05.2025 in Warschau mit Bundeskanzler Friedrich Merz und Donald Tusk, dem polnischen Ministerpräsidenten, lesen.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/merz-tusk-2345896
Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e. V. hatte im Vorfeld bereits nach der Konstituierung des neuen Deutschen Bundestags einen Brief an die Koalitionsfraktionen geschickt. In dem Brief wiesen wir darauf hin, dass bis heute die Menschen in unserem östlichen Nachbarland auf ein sichtbares Zeichen in Deutschland warten, mit dem an diesen Überfall und die barbarische deutsche Besatzungspolitik erinnert wird. Das polnische Volk hatte im Zweiten Weltkrieg fast 6 Millionen Opfer zu beklagen, darunter circa 3 Millionen jüdische Bürgerinnen und Bürger.
Am 28. April 2025 jährte sich die große Rede des damaligen polnischen Außenministers Władysław Bartoszewski im Deutschen Bundestag zum 30. Mal. Er wies darin den Weg aus der Erinnerung in eine gemeinsame deutsch-polnische Zukunft in Europa. Im Jahr 2009 hatte der ehemalige Auschwitz-Häftling und Widerstandskämpfer Bartoszewski erstmals die Idee eines Denkmals in Berlin für die Opfer der deutschen Besatzung Polens geäußert.
Im Jahr 2009 hat der ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski, Auschwitz-Häftling und Teilnehmer am Warschauer Aufstand, die Idee eines Denkmals in Berlin für die Opfer der deutschen Besatzung Polens geäußert. Am 15.11.2017 wandten sich prominente Unterzeichner in Deutschland mit einem Appell für ein solches Denkmal an die Öffentlichkeit, darunter die ehemaligen Bundestagspräsidenten Rita Süssmuth und Wolfgang Thierse. Daraufhin hat am 26.06.2024 das Bundeskabinett einen Realisierungsvorschlag für ein Deutsch-Polnisches Haus beschlossen, das aus einem Denkmal und einem Gebäude bestehen soll. Dieses Gebäude soll als Ort des Gedenkens, der Begegnung und des gegenseitigen Verstehens dienen und der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Die Umsetzung des Realisierungsvorschlages wartet auf eine Entscheidung des Deutschen Bundestages. Wir baten sich einzusetzen, dass die notwendige parlamentarische Entscheidung für diesen Gedenkort getroffen wird, damit dieses wichtige Versöhnungsprojekt zeitnah umgesetzt werden kann.
Am 05.05.2025 gab es im Deutschlandfunk dazu ein Interview mit Jan Tombiński, Botschafter der Republik Polen.