Spurensuche in Westend
–
Sonntags-Spaziergang durch das Ostpreußenviertel
Die 1919 bis 1926 erbaute Siedlung Heerstraße sowie die 1914 bis 1939 errichteten Wohnquartiere nördlich und südlich der Heerstraße und rings um das Olympiastadion sind nach ostpreußischen Orten und Städten benannt, die seit 1945 zu Polen und Russland gehören. Tannenberg? Hier gab es zwei tragische Schlachten. Lyck? Hier kam der Schriftsteller Siegfried Lenz zur Welt. In Sarkau – heute Namensgeber für eine Straße am S-Bhf. Pichelsberg – verspeiste man noch bis ins 20. Jahrhundert Krähen, die man in Königsberger Gaststätten als „Sarkauer Gänse“ auf den Speisekarten anpreiste.
Eine der bedeutendsten deutschen Reitpferderassen, der Trakehner, ist nach dem Ort Trakehnen in Ostpreußen benannt, wo er seit dem 13. Jahrhundert gezüchtet wurde. Unser Mitglied und Stadtführer Andreas Jüttemann möchte diese Namen und ihre Geschichten auf einem geführten Rundgang dem Vergessen entreißen und seine Gäste zu interessanten Häusern und Plätzen in diesem Teil Westends führen. Endpunkt der Tour ist das Kulturcafé K in der Sensburger Allee. Die Stadt, die heute im polnischen Teil Ostpreußens liegt, heißt Mragowo und hat den Zweiten Weltkrieg recht glimpflich überstanden. Der bekannte Fußballer Udo Lattek stammt von dort.
Die Tour beginnt am Sonntag, 11. November um 13 Uhr. Treffpunkt ist der Dönerstand im S-Bhf. Heerstraße. Die Teilnahmegebühr an der ca. 2-stündigen Tour kostet 5 €. Die Führung erfolgt auf Deutsch und auch Polnisch.