Vortrag & Gespräch Jan M. Piskorski „Die Verjagten“ Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts Anschließend Dr. Wolfram Meyer zu Uptrup im Gespräch mit dem polnischen Historiker
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14195 Berlin-Dahlem, Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Hörsaal A, Garystr. 55
Das 20. Jahrhundert wird auch als das Zeitalter der Vertreibungen bezeichnet. Durch Europa strömten bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs Wellen von Menschen, die vor ethnischen Verfolgungen flohen. In den Deportationen während des Zweiten Weltkriegs und danach wurden die Dimensionen noch größer. Am Ende des Jahrhunderts wurden Zwangsmigrationen vor allem durch den Zusammenbruch des kommunistischen Systems ausgelöst.
Piskorski legt mit seinem preisgekrönten und auf breiter Quellen und Literaturbasis geschriebenen Buch eine europäische Geschichte des Zeitalters der Vertreibungen vor. Er schreibt über den Exodus der Serben 1915, von den sowjetischen Deportationen der 1930er- und 1940er-Jahre, den Vertreibungen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, über die Evakuierung von Kindern aus dem von Bombenangriffen bedrohten London, von der Flucht der Italiener aus Istrien nach dem Krieg und schließlich über den Zerfall Jugoslawiens am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine Veranstaltung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin in Zusammenarbeit mit dem Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin
Jan M. Piskorski, geb. 1956 in Szczecin, ist einer der profiliertesten polnischen Historiker. Er ist Professor für Vergleichende Geschichte Europas an der Universität Stettin. Gastprofessuren führten ihn u. a. nach Mainz, Halle (Saale) und Osnabrück.
Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Hörsaal A Garystr. 55, 14195 Berlin-Dahlem
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