Ziviler Ungehorsam in Osteuropa: Von der Kultur des Widerstandes. Eine Fotodokumentation
Wystawa,
10627 Berlin-Charlottenburg, DPG Berlin, Schillerstr. 59
Einladung zur Vernissage
Polen gilt als Europas „Schiefergas-Eldorado“. Gerade die jüngsten Ereignisse haben in Polen zu einer wachsenden Bedeutung der energiepolitischen Unabhängigkeit von Russland geführt. Der Schiefergasförderung stand eingangs also theoretisch nichts im Wege. Doch in der Praxis bildeten sich lokale Bürgerinitiativen gegen das Fracking. Das bekannteste Beispiel ist der Fall „Żurawlów vs. Chevron“. Eine in der südostpolnischen Provinz gelegene, einhundert Einwohner umfassende Ortschaft, erwehrt sich eines milliardenschweren multinationalen Konzerns. David gegen Goliath. Krasser könnten die Gegensätze kaum sein.
Die Aktivistinnen und Aktivisten blockierten mit Hilfe von Traktoren eine Zufahrtsstraße, so dass Chevron das gepachtete Feld nicht mehr befahren konnte. Es handelte sich eigentlich um eine spontane Aktion. Niemand konnte erahnen, dass mit der Zeit ein Zelt, Banner, Kameras, rund um die Uhr weltweit vom Geschehen in Żurawlów berichtete. Symbolisiert durch eine Ansammlung von Nationalflaggen aus Deutschland, den USA und Südafrika, aus der Tschechischen Republik, Frankreich und Rumänien kam Unterstützung aus der ganzen Welt.
Trotzdem waren die Aktivistinnen und Aktivisten selber überrascht, als sich nach 400 Tagen des zivilen Ungehorsams Chevron aus Żurawlów zurückzog.
Mit der Protestkultur der aus Żurawlów stammenden Bürgerinitiative occupy chevron befasste sich im Rahmen des Projektkurses „Ziviler Ungehorsam in Osteuropa“ am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin eine Gruppe von Studierenden. Zumal einer der Aktivisten, Herr Andrzej Bąk - beruflicher Fotograf - die Proteste vom ersten bis zum letzten Tag dokumentierte, laden wir Sie herzlichst zu unserer Vernissage und einem Treffen mit fünf Aktivistinnen und Aktivisten aus Żurawlów ein.
Datum: 13. November 2014, 18.00 Uhr Ort: Räume der Kultur-Kooperative für deutsch-polnische Initiativen Schillerstraße 59, Berlin-Charlottenburg, (Nähe U-Bahn Sophie-Charlotte-Platz)